Hallo,
vor etwas über einer Woche habe ich von privat zu privat einen jungen Hund gekauft. In der Besprechung hieß es, der Hund sei sieben Monate alt, hätte die erste Impfung bekommen, sei gesund und munter. Es wurde ein einfacher Kaufvertrag gemacht, in dem die Verkäuferin u. a. gesundheitliche Mängel ausschloss, was uns aber in der Hinsicht auch nicht gestört hatte, weil es hieß, der Hund sei fit und gesund usw. und da es ja kein reinrassiger Hund war von privat, war uns auch klar, dass Erb"schäden" auftreten könnten. Der Imfppass sollte nachgereicht werden, da dieser sich irgendwo in Umzugskisten verbergen sollte.
Da der Kontakt eigentlich sehr nett war, waren wir uns einig, dass man sich ja ab und an auf der Hundespielwiese treffen könne, da der Vater des jungen Rüden weiterhin bei der Verkäuferin lebte. In einigen Gesprächen über einen Chatdienst und mündlich bei einem Treffen kamen Details wie der Hund sei erst sechs Monate alt, sie fände den Impfpass nun doch nicht mehr, er und sein Vater wurden nie steuerlich (wir kommen aus Berlin) gemeldet von ihr heraus.
Wir hatten unseren kleinen neuen Freund einige Tage und beobachteten Sachen, die ungewöhnlich waren, aber immer wieder auch plausibel schienen, mit Angaben wie "Welpe, Futterumstellung, Umstellung wg. Halterwechsel": er war aktiv, jedoch auch nach einigem Spielen gut "tot zu kriegen", er schlief viel und lag viel, er fraß wenig. Und plötzlich wurde es akut. Nunmehr haben wir fünf Tage um das Überleben des Hundes gekämpft, bis gestern rausgefunden wurde, dass der Hund schon sehr viel länger, als wir ihn haben, einen Fremdkörper in sich hatte, der bereits schon am Zersetzen und Verformen war, sowie der Magen/Darm schon fast abgestorben waren. Ebenso wurde festgestellt, dass der Hund aufgrund von Zahnbefund und Knochenbefund definitiv schon mindestens neun Monate alt sein müsste, und hier waren sich mehrere Ärzte unterschiedlicher Praxen einig.
Einige Anmerkungen hätten wir noch: es hieß, er wäre nicht stubenrein: am ersten Tag lief es kurz im Treppenhaus und der Hund zog sofort den Schwanz ein, fiepte und duckte sich. Ich war total erschrocken, denn ich hatte weder geschimpft noch sonst etwas, sondern dachte mir lediglich, ach man, ok vielleicht solltest du ihn nicht alle vier, sondern alle zwei Stunden für den Anfang Gassi bringen. Auch in anderen Situationen zeigte er immer mal wieder Zeichen, die für uns darauf schließen ließen, dass er mindestens nicht nett gerügt wurde, wenn irgendwas war.
Gibt es eine Möglichkeit, die ehemalige Halterin für das Verkaufen eines definitiv kranken Tieres pflichtig zu machen, gibt es eine Möglichkeit die ganzen bisherigen Arztkosten und OP-Kosten von ihr ersetzt zu bekommen, habe ich eine Möglichkeit bzgl. der augenscheinlichen Züchtigung sowie des nicht steuerlich Anmeldens gegen sie vorzugehen? An wen müssten wir uns da wenden? Veterinäramt? Rechtsanwalt? Finanzamt? Tierschutzverein? Bis zum heutigen Tag hat sie uns trotz mehrfachem Nachfragen nicht einmal Angaben über den Tierarzt gemacht, bei dem der Hund angeblich geimpft wurde, behauptet steif und fest, der Hund sei so jung usw.
Liebe Grüße aus Berlin mit einem tollem Hund, der nun gerettet ist und bald aktiv herumtollen kann.