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Kaufvertrag Widerruf privat Verkauf Hund

von Jeanne L.

Sehr geehrte Damen und Herren, ich habe ein großes Problem. Vor einem Jahr habe ich einer Dame über das Internet Hilfe angeboten. Die Hilfe suchte und habe ihren Herdenschutz Hund betreut. Es hieß zuerst, es wären zwei Monate. Die Dame kam nicht mehr, hat mich blockiert und alles gelöscht. Somit war der Hund bei mir. Ich habe ihn erzogen mehrere 1000 € investiert und habe ein gutes zu Hause für ihn gesucht. Es ist ein Herdenschutzhund der draußen Leinen Aggressivität hat und sogar meine Tochter gebissen hat. Ich habe Monate lang gesucht und bin nun halb Deutschland gefahren und habe dann eine Nachricht von einem Mann bekommen. Der Mann kam mir irgendwie komisch vor, aber ich dachte, dass er vielleicht einfach nicht ganz normal im Kopf ist, aber gut zu Tieren. Zuerst hatte ich ihm abgesagt. Nachdem mir meine Vermieter drohen, mich fristlos zu kündigen, wenn der Hund nicht vermittelt wird, habe ich schweren Herzens letzten Sonntag den Mann kontaktiert. Ich habe einen Privat Vertrag direkt ausgedruckt, um ihn auszufüllen, weil ich seriös sein wollte. Ich habe ihn über alles aufgeklärt. Auch dass er erst mal Maulkorb tragen muss damit nichts passiert. Es wurde vereinbart, dass wir uns regelmäßig treffen zusammen spazieren gehen mit meiner Hündin und ich ihn sehen darf. Letzten Sonntag hat er ihn bekommen ich habe 100 € Anzahlung bekommen und die 150 € Rest würde er mir überweisen. Dies geschah bis heute nicht. Seit zwei Tagen schreibt dieser Mann, der offensichtlich verhaltens gestört oder sogar schizophren ist. Ich würde gar nichts bekommen. Der Hund sei ihm, er sei sein Leben ich würde ihn auch nie wieder sehen können, er würde diese Aussage zurückziehen, ich könne auch nichts machen, er wäre sehr gut Rechtschutz, versichert und weiteres verwirrtes Zeug. Ich habe jetzt große Sorge, dass der Hund in völlig falschen Händen ist, und zwar noch schlimmer, als ich es zuvor befürchtete und dieser Mann einfach schizophren ist und jetzt einen Herdenschutz Hund hat, den er ohne Maulkorb im Ort laufen lässt und der vorher Aggressiv und auch meine Tochter gebissen hatte. Ich möchte unbedingt diesen Hund daraus holen und weiß gerade einfach nicht welche Chancen ich habe. Können Sie mir bitte helfen? Vielen Dank im Voraus Liebe Grüße

Rechtsanwältin Ann-Kathrin Fries
Foto: © Ann-Kathrin Fries

Antwort von Rechtsanwältin Ann-Kathrin Fries

Ich verstehe zwar, dass Sie sich Sorgen machen und es wahrscheinlich auch bereuen den Hund wegen des Drucks Ihres Vermieters an den Herrn verkauft zu haben.
 
Um den Hund zurückzubekommen müssten Sie den Kaufvertrag aber rückgängig machen können, sei es, weil Sie sich z.B. in dem Kaufvertrag ein Rücktrittsrecht vorbehalten haben oder dort ein Eigentumsvorbehalt bis zur vollständigen Zahlung des Kaufpreises vertraglich vereinbart wurde.
 
Für beide Punkte ergeben sich jedenfalls aus Ihrer Schilderung keine Anhaltspunkte, auch eine Anfechtung wegen Irrtums müsste anhand weitere Einzelheiten beurteilt werden, da Sie schreiben, dass Sie bereits vor dem Abschluss des Kaufvertrages Zweifel an der Geeignetheit des Käufers hatte und dies in Kauf nehmen mussten wegen des Drucks Ihres Vermieters, um den Hund endlich vermitteln zu können.
 
Indem Sie den Käufer aber ehrlich über die Gefährlichkeit des Hundes und der Notwendigkeit eines Maulkorbes aufgeklärt haben, hat er mit der Übernahme des Eigentums an dem Hund auch die Verantwortung dafür übernommen, dass von dem Hund keine Gefahren für Menschen oder andere Tiere ausgeht.
 
Sollte sich nicht zwischenzeitlich eine Lösung gefunden haben, wenden Sie sich bei weiterem Beratungsbedarf mit dem Kaufvertrag und er gesamten Korrespondenz zwischen Ihnen und dem Käufer an einen Anwalt oder Anwältin für Tierrecht.

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