Tierbestattung – was bedeutet das eigentlich?
Wir hatten die Möglichkeit, uns mit Natalia Kukla von Mobile Tierbestattung Kukla e.U. zu unterhalten und ihr ein paar Fragen zu ihrer besonderen Tätigkeit zu stellen.
Worin besteht Ihre Hauptaufgabe als Tierbestatterin?
Ich habe meine Berufung gefunden, die ich mit Herz ausübe. Meine Aufgabe ist es, Tierhaltern zu helfen, wenn ihr geliebtes Tier für immer die Augen geschlossen hat. Ich begleite die Haustiere über die Regenbogenbrücke, in Form der Einzelkremierung oder der Erdbestattung.
Mit welchen Anliegen wenden sich Tierhalter an Sie?
Die Halter rufen mich an, bevor oder nachdem der treue Wegbegleiter für immer die Augen geschlossen hat und sind froh, wenn ich in der schwierigen Zeit für sie da bin. Ich hole die verstorbenen Tiere immer am selben Tag ab, ob vom Tierarzt oder von zu Hause.
Kurze Beschreibung: Wie läuft das ab, wenn ein Tierhalter sich bei Ihnen meldet und sagt, dass sein Tier verstorben ist?
Nach dem der Tierbesitzer mich telefonisch benachrichtigt hat, gibt es eine schriftliche Beauftragung und dann kann ich tätig werden. Ich mache mich umgehend auf dem Weg zum Halter, um das verstorbene Tier abzuholen. Alles Weitere kann dann persönlich vor Ort besprochen werden, zum Beispiel die Auswahl der Urne, ob ein Pfotenabdruck gemacht werden soll sowie weitere Wünsche.
Wie gehen Sie mit den einzelnen Schicksalen um?
Das kann ich pauschal so nicht sagen. Jeder Mensch geht mit dem Verlust seines Tieres anders um, und so muss ich mich auch immer wieder auf diese traurige Situation neu einstellen. Jeder Fall ist individuell, wie auch die Tiere, die von uns gegangen sind.
Mich hat immer schon das Thema Tod interessiert. Ich habe mich damit aber nie wirklich getraut zu befassen, bis zum Jahr 2011. Dann ist mein Vater verstorben. Seit dem habe ich in der Humanbestattung immer wieder ausgeholfen und gearbeitet. 2018 musste dann leider auch mein tierischer Wegbegleiter die Augen schließen. Das war für mich eine der schwersten Entscheidungen in meinem Leben. Eine Entsorgung meines Tieres kam für mich nie in Frage, so entstand die Idee einer mobilen Tierbestattung, die ich vier Monate später gründete. Durch meine Erfahrung kann ich nachvollziehen und verstehen, wie sich Tierhalter in solch einer schweren Situation und mit den zu treffenden Entscheidungen fühlen“, erzählt Natalia Kukla über ihren persönlichen Schicksalsschlag.
Tipps und Hinweise, wenn ein Tier verstirbt
Der Tod des Haustieres ist bei Haltern ein Thema, dass gerne verdrängt wird. Verständlich, denn wer möchte schon darüber nachdenken, was passiert, wenn sein tierischer Liebling nicht mehr da ist.
Dennoch ist es wichtig, dass sich Tierhalter rechtzeitig damit beschäftigen, wichtige Fragen klären und Vorkehrungen für das Tier treffen, damit im Moment der Momente keine zusätzlich schwereren und unüberlegten Entscheidungen getroffen werden müssen.
Auch Natalia Kukla von der Mobilen Tierbestattung hat noch einige Tipps für Tierhalter. Sie empfiehlt, dass sich Halter unter anderem folgende Fragen stellen, diese für sich beantworten und das Thema erstmal wieder bei Seite legen, bis Tag X eintritt:
- Was möchte ich, wenn mein Tier verstirbt?
- Soll es eine Erdbestattung geben, eine Einzelkremierung oder soll das Tier im eigenen Garten bestattet werden?
- Was kostet eine Bestattung? Gegebenfalls schon unterschiedliche Angebote einholen.
- Wo wird das Tier kremiert?