Aktuelle Herausforderungen in der EU und neue rechtliche Rahmenbedingungen

Der Kampf gegen den illegalen Welpenhandel

Die bisherige rechtliche Lage in der EU hat es Welpenhändlern ermöglicht, relativ unbehelligt zu bleiben. Hauptprobleme sind die Nutzung von Schlupflöchern in den nationalen und internationalen Gesetzen und die mangelnde Koordination zwischen den Mitgliedstaaten. Die unzureichende Durchsetzung bestehender Gesetze sowie die Schwierigkeit, die Herkunft der Tiere zu verifizieren, erschweren die Bekämpfung des illegalen Handels. Die heterogene Implementierung von Kennzeichnungs- und Registrierungspflichten in den verschiedenen EU-Ländern verschärft dieses Problem weiter, da es schwierig ist, die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen, wenn die Herkunft der Tiere nicht eindeutig nachweisbar ist.

Neue rechtliche Rahmenbedingungen zur Bekämpfung des illegalen Welpenhandels

Um diesen Herausforderungen zu begegnen, hat die EU-Kommission 2023 bedeutende rechtliche Schritte unternommen und den Entwurf einer Verordnung über das Wohlergehen und die Rückverfolgbarkeit von Hunden und Katzen vorgelegt. Die Einführung einer umfassenden Kennzeichnungs- und Registrierungspflicht (K&R) für Hunde und Katzen steht im Zentrum dieser neuen Verordnung, die nach Verabschiedung direkt in allen EU-Mitgliedstaaten gelten würde.


Die wichtigsten Eckpunkte im Einzelnen sind:

  1. Kennzeichnung durch Mikrochips und Registrierung: Hunde und Katzen, die in der Europäischen Union abgegeben werden, müssen von einem Tierarzt oder einer Tierärztin mit einem Transponder gekennzeichnet werden und in einer nationalen Datenbank registriert werden. Wichtig zu wissen ist, dass laut dem Verordnungsvorschlag die „gelegentliche Abgabe von Hunden oder Katzen durch natürliche Personen auf anderem Wege als über eine Online-Plattform“ nicht zu diesen Abgaben zählt.
     
  2. Kommunikation nationaler Datenbanken: Gibt es in einem Mitgliedstaat noch keine nationale Haustierdatenbank, muss eine solche geschaffen werden. Zudem müssen die nationalen Datenbanken der einzelnen Mitgliedsstaaten miteinander kommunizieren können, damit die Kennzeichnung und Registrierung EU-weit überprüfbar ist und die Tiere EU-weit rückverfolgbar sind.
     
  3. Prüfung der Registrierung beim Online-Kauf: Alle Hunde und Katzen, die über eine Online-Plattform angeboten werden, müssen gekennzeichnet und registriert werden. Wer einen Hund oder eine Katze über eine Online-Plattform erwirbt, soll über einen Weblink die Echtheit der Kennzeichnung und Registrierung des Tieres überprüfen können. Dies soll den Missbrauch von Online-Plattformen für den illegalen Handel verhindern.
     
  4. Länderübergreifende Standards: Die EU hat Mindeststandards für Züchter, Tierheime und Tierhandlungen festgelegt, die das Wohl der Tiere sichern und die Bedingungen in den Einrichtungen verbessern sollen.

Herausforderungen und Implementierung

Auch wenn die Verabschiedung dieser Verordnung einen wichtigen Schritt darstellen würde, um das Leid von Hunden und Katzen in der EU zu verringern, ist sie insbesondere im Bereich der Kennzeichnung und Registrierung noch nicht ausreichend. Um ein effektives Mittel im Kampf gegen den illegalen Welpenhandel darzustellen und die Schlupflöcher einzuschränken, müsste die K&R Pflicht ausnahmslos für alle Hunde und Katzen in der EU gelten.

Zudem gibt es weitere Herausforderungen bei der Implementierung, insbesondere in Bezug auf die technische Infrastruktur und die Kosten für Züchter:innen und Tierbesitzer:innen. Die EU und die Mitgliedstaaten arbeiten an Lösungen, um eine effiziente und effektive Umsetzung der Verordnung zu gewährleisten zu können.

TASSO setzt sich für die Überarbeitung des aktuellen Verordnungsvorschlags ein, um zu erreichen, dass die neue Regulierung tatsächlich einen Beitrag zur Eindämmung des illegalen Welpenhandels in der EU leisten und gleichzeitig die Verantwortlichkeit im Tierhandel erhöhen kann.

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