Nasenspiele, Schnüffeln und Co.
Die Nase ist das wichtigste Sinnesorgan des Hundes. Auch wenn der Riechsinn der Hunde-Senioren abnimmt, ist auch die alternde Hundenase uns Menschen immer noch um einiges voraus. Mit kleinen Suchaufgaben können Sie Ihren Hund herausfordern, sein Selbstwertgefühl stärken und ihn geistig und körperlich auslasten. In Schnüffelteppichen oder Futterbällen können kleine Leckerlies oder auch ein Teil der Tagesration des üblichen Futters versteckt werden. Wenn Ihr Hund nicht mehr über längere Zeiträume stehen kann, eignen sich diese Suchspiele auch, um sie im Liegen durchzuführen.
Pakete auspacken und Wühlkisten
Viele Hunde lieben es, kleine Pakete mit Kauartikeln oder Leckerlis auszupacken und Papier zu zerfetzen. Das Zerfetzen ist ein Element des Jagdverhaltens, welches viele Hunde auch im Alter noch zeigen können, da es mit wenig Bewegungsaktivität verbunden ist. Gerade jagdlich ambitionierte Hunde freuen sich oft sehr über diese Abwechslung und zerkleinern Pakete in sorgfältiger Kleinstarbeit. Alternativ können auch Kartons mit verschiedenen Papieren, Schachteln und Futter bestückt und dem Hund als Wühlkiste überlassen werden.
Schleckmatten und Kongs
Viele Hunde haben im Alter Probleme mit den Zähnen. Einige haben schon den einen oder anderen Zahn verloren, und die Beißkraft nimmt durch die altersbedingte Atrophie der Kaumuskulatur ab. Dennoch sind Kauartikel eine abwechslungsreiche und befriedigende Beschäftigung. Als Alternative zum Kauen freuen sich viele Hunde-Senioren über Schleckmatten oder Kongs. Diese können mit Nassfutter, Joghurt, Frischkäse, Leberwurst oder ähnlichem gefüllt und gefroren werden. So sind die Hunde lange beschäftigt und auch die zahnlosen Vierbeiner noch mit vollem Eifer dabei.
Bewegungstraining
Auch im Alter ist regelmäßige Bewegung für Hunde wichtig. Sie hält die Gelenke beweglich, verhindert einen übermäßigen Abbau der Muskulatur und stärkt das Herz-Kreislauf-System. Neben den täglichen Spaziergängen können Übungen aus dem Cavaletti- und Balancetraining das Bewegungsprogramm ergänzen. So werden Beweglichkeit, Trittsicherheit, Balance und Koordination gelenkschonend gefördert. Gleichzeitig stellen diese kleinen „Turnübungen“ auch eine geistige Herausforderung für den Hund dar und halten ihn auf vielen Ebenen fit.
Massagen
Wenn Hunde die körperliche Nähe zum Menschen mögen, profitieren sie von regelmäßigen Massagen. Für die optimale Entspannung finden diese immer auf der gleichen Decke oder an einem bestimmten Ort statt, so kann der Hund sich optimal darauf einlassen. Massieren Sie Ihren Hund an den großen Muskelpartien und sparen Sie den Bereich direkt über der Wirbelsäule aus. Durch regelmäßige Massagen können Sie körperliche Veränderungen und Verspannungen frühzeitig erkennen und die beanspruchte Muskulatur Ihres Hundes entspannen.
Medical Training
Beim Medical Training lernt der Hund bei (lebens-)wichtigen pflegerischen und tiermedizinischen Maßnahmen mit dem Menschen zu kooperieren. Dadurch können im medizinischen Ernstfall viele Untersuchungen stressfreier und ohne Narkose ablaufen. Für den Hunde-Senior, bei dem im Alter die ein oder andere gesundheitliche Baustelle auftritt, ist es eine große Erleichterung, wenn er bei Tierarztbesuchen gelassen bleiben kann. Da man dies gezielt trainieren kann, ist Medical Training eine optimale Beschäftigung mit Mehrwert. Viele Hundeschulen und Tierarztpraxen bieten Einführungskurse an, die oft eine gute Grundlage für das eigenständige Training zuhause sind.
Beschäftigungen für ältere Katzen
Wenn Katzen älter werden, ändern sich ihre Bedürfnisse. Ruhe- und Schlafenszeiten nehmen zu und aktive Streifzüge durch das Revier der Freigänger bzw. verspieltes Toben bei Wohnungskatzen nehmen ab. Dennoch ist Beschäftigung wichtig, um auch bei den Senioren-Katzen Langeweile vorzubeugen und sie fit, gesund und glücklich zu halten.
Activity-Boards und Intelligenzspielzeuge
Während wilde Renn- und Jagdspiele für ältere Katzen zunehmend schwieriger werden, freuen sie sich oft über Activity-Boards und Intelligenzspielzeuge. Hier können die Katzen sich ausprobieren und müssen Lösungen austüfteln, um an versteckte Leckereien in Schubladen, Labyrinthen und Röhren zu kommen. Das hält geistig fit und kann die älteren Samtpfoten lange beschäftigen.
Neue Gegenstände erkunden
Auch wenn Ihre Katze nicht mehr so aktiv ist wie früher – eine gewisse Neugierde und Erkundungslust haben auch die meisten älteren Stubentiger. Bringen Sie Ihrer Katze verschiedene Gegenstände mit, die vielleicht sogar mit unbekannten Gerüchen zum Erkunden einladen. Ein neuer Karton, der Einkaufskorb, eine Jacke von draußen, Naturmaterialien vom Spaziergang – der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Die vielen Sinneseindrücke regen Ihre Katze an und befriedigen ihren Erkundungsdrang.
Freilauf beaufsichtigen oder einschränken
Wenn Katzen älter werden, nehmen die Sinneswahrnehmungen ab und damit steigen die Gefahren für Freigängerkatzen. Auch die Reaktionsgeschwindigkeit auf potentielle Gefahren sinkt und die Katzen begeben sich vermehrt in gefährliche Situationen. Natürlich sollen Freigängerkatzen trotzdem weiterhin in den Genuss der frischen Luft kommen. Wenn Sie bemerken, dass Ihre Katze abbaut und sich draußen nicht mehr gut zurecht findet, sollten Sie den Freigang anpassen. Vielleicht können Sie gemeinsam Zeit im Garten verbringen oder gesicherten Auslauf auf dem Balkon oder in einem Katzengarten ermöglichen.
Kuschelroutinen
Viele ältere Katzen suchen zunehmend den Körperkontakt zu Ihren Menschen. Nehmen Sie sich bewusst Zeit für ausgiebige Kuscheleinheiten und kleine Massagen für Ihre Katzen-Senioren. Beim Kuscheln wird das „Kuschelhormon“ Oxytocin ausgestoßen, welches das Wohlbefinden stärkt und Stress mindert.
Kratzbäume und Lieblingsplätze anpassen
Über die Jahre entwickeln viele Katzen Vorlieben in Bezug auf ihre Liegeplätze. Manche Katzen bevorzugen die Aussicht von der obersten Plattform des Kratzbaumes, andere lieben die Hängematte an der Heizung oder das Kissen auf dem Fensterbrett. Wenn Ihre Katze koordinativ und muskulär abbaut, ist es sinnvoll, die Liegeplätze anzupassen. Ein hoher Kratzbaum kann gekürzt oder durch ein kleineres Exemplar ersetzt werden. An manchen Stellen ist eine Rampe oder ein kleiner Hocker hilfreich, der Ihrer Katze das Erreichen der Lieblingsplätze zum Schlafen und Beobachten ermöglicht. Gerade ältere Katzen, die sich nicht mehr so gerne in den Trubel vor der Haustüre begeben, genießen Aussichtsplätze an Fenstern oder Terrassentüren sehr. Auch die Katzenklos sollten altersgerecht zugänglich sein und einen möglichst niedrigen Rand besitzen.
Kratzmöglichkeiten schaffen
Wenn sich Ihre Katze weniger bewegt, nutzen sich möglicherweise die Krallen weniger ab. Schaffen Sie ausreichend und gut erreichbare Kratzmöglichkeiten für Ihre ältere Katze. Tipps zur Krallenpflege, falls die Krallen zu lang werden, finden Sie hier: Krallenpflege bei Katzen
Alte Hunde und Katzen profitieren sehr von abwechslungsreicher und altersgemäßer Beschäftigung. Sie genießen die Zuwendung und werden auch in ihren alten Tagen noch gerne gefordert. Mit ein bisschen Rücksicht auf individuelle Einschränkungen und etwas Kreativität kann der Alltag unserer vierbeinigen Senioren nochmal richtig Fahrt aufnehmen.