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Preisträger stehen fest:

Bündnis „Pro Katze“ verleiht Förderpreise für innovative Katzenschutzprojekte

Streunerkatzen sind auf Schutzprojekte angewiesen © TASSO e.V. / Johannes Tschöp

Hamburg, 17. November 2020 – Anlässlich des diesjährigen Weltkatzentages hatte das Bündnis „Pro Katze“ – ein Zusammenschluss der Tierschutzorganisationen Bund gegen Missbrauch der Tiere e.V., TASSO e.V. und VIER PFOTEN - Stiftung für Tierschutz – im August einen Förderpreis für innovative Projekte zum Schutz von Streunerkatzen in Deutschland im Gesamtwert von 10.000 Euro ausgeschrieben. Bewerben konnten sich gemeinnützige Tierschutzvereine, die mit ihrer Projektidee einen Beitrag zur Eindämmung des Katzenelends leisten. Nun stehen vier Preisträger fest.

Um auf das Leid von verwilderten Hauskatzen in Deutschland aufmerksam zu machen und das ehrenamtliche Engagement der Katzenschutzvereine im Kampf gegen dieses Katzenelend wertzuschätzen, vergibt das Bündnis „Pro Katze“ in diesem Jahr erstmalig Förderpreise für innovative und nachhaltige Projekte zum Schutz von Streunerkatzen. Der Geldbetrag wurde vom Tiernahrungshersteller „Happy Cat“ zur Verfügung gestellt. 

„Eine Auswahl aus den vielen tollen und preiswürdigen Einsendungen zu treffen fiel uns nicht leicht, denn jedes eingereichte Projekt ist ein wertvoller Beitrag zum Katzenschutz“, sagen die drei Vertreterinnen des Bündnisses, die auch gleichzeitig die Jury bilden. „Wir haben uns aber letztlich für vier Preisträger entschieden, denen wir herzlich gratulieren.“

Vier Vereine dürfen sich über Preisgelder freuen

4.000 Euro Preisgeld erhält der Verein Glückskatzen - Tierhilfe in Rodewald e.V. (Niedersachsen).  Die „Glückskatzen“ überzeugten die Jury mit einem Gesamtkonzept zum nachhaltigen Katzenschutz, das die klassischen Kastrationsaktionen sowohl mit technischen Innovationen als auch mit strategisch-politischen Maßnahmen ergänzt.  So betreut der Verein aktuell nicht nur 55 Streunerkatzen an zehn Futterstellen, sondern betreibt auch eine umfangreiche Datenerhebung und Dokumentation zu den wildlebenden Katzen in der Gemeinde Rodewald und Umgebung. Das Ziel des Vereins ist es, Katzenschutzverordnungen in der Samtgemeinde Steimbke zu erwirken. Durch den Einsatz von Wildtierkameras können hierbei nicht nur die Populationsentwicklung und der Gesundheitszustand der Katzen überwacht, sondern auch alle Katzen, die am Futterplatz erscheinen oder in die Falle gehen, identifiziert werden. Die Bildaufnahmen werden zudem in Echtzeit auf das Mobiltelefon der Tierschützerinnen gesendet, sodass im Bedarfsfall schnell auf die Situation vor Ort reagiert werden kann. Für jede gesichtete oder gefangene Katze wird ein Steckbrief mit Fotos angelegt. Dies verhindert unter anderem unnötige Narkosen beim Tierarzt oder auch die Verwilderung einer in der Nachbarschaft vermissten Halterkatze. Die eingesetzten Lebendfallen sind zudem Sonderanfertigungen aus Aluminium und Plexiglas, was die Tiere vor Verletzungen schützt und durch das geringere Gewicht die Handhabbarkeit verbessert. Die 4.000 Euro werden eingesetzt, um weitere Lebendfallen, Wildtierkameras und Futterhütten zu erwerben.

3.000 Euro gehen an den Tierschutzverein Katzen helfen e.V. aus Mettmann (Nordrhein-Westfalen), der eine Lebendfalle mit Funkfernauslösung zum Selbstbau für Tierschutzvereine entwickelt hat. Mit dieser Falle kann per Fernsteuerungsmodul der Zeitpunkt der Auslösung bestimmt werden, wenn die gewünschte Katze die Falle betreten hat. Andere Tiere hingegen können die Falle ungestört wieder verlassen, ohne den Fangmechanismus ausgelöst zu haben. Die Bauanleitung für diese Falle stellt der Verein anderen Tierschutzvereinen kostenlos zur Verfügung. Mit dem Preisgeld werden weitere Lebendfallen mit Fernauslösung hergestellt und Kastrationen von Streunerkatzen finanziert.

Einen Betrag von 2.000 Euro erhält der Verein StreunerKatzen Bruchsal und Umland e.V. (Baden-Württemberg). Dieser Verein hat seit den eineinhalb Jahren seines Bestehens bereits mehr als 150 Streunerkatzen kastrieren lassen und in ein neues Zuhause vermitteln können. Nun versorgen die Tierschützer rund um Bruchsal mehr als 80 verwilderte Katzen an 13 Futterstellen. Mit dem Preisgeld möchte der Verein gemeinsam mit einer lokalen Schreinerei für diese Tiere Schutz- und Futterhütten aus nachhaltigen Materialien bauen, die den Anforderungen an den Tierschutz optimal angepasst und zudem langlebiger als herkömmliche Schutzhütten sind. 

Mit einem Preisgeld von 1.000 Euro wird der Tier- und Naturschutz Unterer Vogelsberg e.V. (Hessen) für seine breit angelegte Aufklärungsarbeit bei Bürgern und Politikern ausgezeichnet. Zu den Vereinsaktivitäten gehören unter anderem die Erstellung von Flyern als Zeitungsbeilagen, die Organisation eines „Runden Tisches" mit Bürgermeistern, Amtsveterinären und Vertretern aus dem Katzenschutz bis hin zur Organisation von Informationsständen vor Gemeindehäusern, um die Einführung kommunaler Katzenschutzverordnungen zu fordern. Die 1.000 Euro werden in Materialien für die Öffentlichkeitsarbeit angelegt.

Über das Bündnis „Pro Katze“

Das Bündnis „Pro Katze“ ist ein seit 2011 bestehender Zusammenschluss der Tierschutzorganisationen Bund gegen Missbrauch der Tiere e.V., TASSO e.V. und VIER PFOTEN – Stiftung für Tierschutz. Im Rahmen der Bündnisarbeit machen die Vereine auf die Folgen der unkontrollierten Vermehrung von Straßenkatzen aufmerksam. Gemeinsam setzen sich die drei Organisationen für eine bundesweite Kastrations-, Kennzeichnungs- und Registrierungspflicht für Hauskatzen mit Freigang ein, unterstützen Städte und Gemeinden bei der Einführung von Katzenkastrationsverordnungen und führen Kastrationsprojekte durch.


Download: 
Streunerkatze im Freien / Bildrechte: Johannes Tschop

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