© Katrin Sedlmair
Sulzbach (Ts.) / Hamburg, 23. September 2024 – Es sollte ein schöner und ausgelassener Abend werden, doch es kam alles anders. Zusammen mit ihrem Mann und ihrer Tochter freute sich die Hamburgerin Katrin Sedlmair auf das bevorstehende Kinderkonzert, um die Einschulung der Tochter zu feiern. Hundedame Billie blieb derweil in der Obhut eines guten Freundes. Doch in einem kurzen Moment der Unachtsamkeit entwische die zweijährige Hündin ihrem Betreuer. Was folgte, war eine 22-stündige tränenreiche Suchaktion, die dank vieler hilfsbereiter Menschen sowie der Tierschutzorganisation TASSO e.V., die Europas größtes kostenloses Heimtierregister betreibt, ein Happy End fand.
Die Bolonka-Zwetna Hündin Billie lebt bei ihrer Familie in Hamburg-Neustadt. Da die kleine Hundedame nicht gerne über einen längeren Zeitraum alleine ist, sollte sie den Abend in der Obhut eines guten Freundes verbringen. Die Hündin kannte ihren Betreuer bereits und die beiden mochten sich sehr. „Der Abend verlief auch erst einmal super, unser Freund schickte mir noch ein Foto, auf dem Billie ganz gemütlich auf der Couch liegt. Doch wenige Zeit später erhielt ich plötzlich die Nachricht, dass unsere Hündin entlaufen ist“, erzählt die Halterin Katrin Sedlmair. Billie war durch die nur einen kurzen Augenblick geöffnete Haustür nach draußen entwischt. Der Freund der Familie folgte der Hündin, doch Billie verschwand in der Abenddämmerung in dem ihr unbekannten Stadtteil Eimsbüttel. „Die Nachricht traf uns wie ein Blitz, und meine Tochter fing an zu weinen. Billie ist für uns ein Familienmitglied und durch nichts zu ersetzen“, sagt Sedlmair.
Die Familie brach sofort das Konzert ab und machte sich auf den Weg, um nach ihrer Hündin zu suchen. Zusammen mit ihrem Mann, Freunden, Nachbarn sowie einem Hundetrainer suchte die Hundehalterin bis spät in die Nacht nach Billie. Gemeinsam hängten sie TASSO-Suchplakate auf, informierten die Polizei, Tierheime und Tierarztpraxen und teilten die Suchmeldung über Social-Media-Kanäle. Doch die Hundedame blieb verschwunden. „Bei unserer Suche durch die Stadt fragten wir viele Menschen, ob sie unsere kleine weiß-graue Hündin gesehen haben, doch manche Antworten lösten in mir noch mehr Panik und Angst aus. Billie wurde auf der Kieler Straße gesichtet, die Richtung Autobahn führt. Und eine andere Person berichtete mir, dass Billie angefahren wurde“, erzählt die Hamburgerin, deren Hoffnung immer mehr schwand, Billie lebend wiederzusehen.
Gegen halb drei nachts beschlossen alle gemeinschaftlich, die Suche zu unterbrechen und am darauffolgenden Morgen weiterzumachen. „Ich habe kaum geschlafen und viel geweint. Die Unterstützung war aber überwältigend, alle haben mir Mut gemacht und das, obwohl Bille bereits seit 22 Stunden vermisst wurde“, sagt Sedlmair. Die Familie überlegte gerade, einen Spürhund für die weitere Suche einzusetzen, als plötzlich der Anruf von TASSO kam: Billie wurde im Hinterhof einer tierlieben Frau gesichtet. Nur wenige Minuten nach dem Telefonat mit der TASSO-Mitarbeiterin trafen Katrin Sedlmair und ihr Mann im Hinterhof der Dame ein. Von dort aus suchten sie weiter nach ihrer Hündin. „Dann geschah das Wunder, plötzlich kam Billie beim Rufen meines Mannes aus einem Gebüsch heraus. Wir waren völlig aus dem Häuschen und die ganze Angst und die Sorgen fielen ab von uns, wir waren einfach nur überglücklich. Und das Beste war, Billie war unversehrt und topfit. Das bestätigte auch die Untersuchung bei Tierarzt“, sagt die Hundehalterin erleichtert.
Zu Hause angekommen, holten alle erst einmal viel Schlaf nach – auch Billie, die von ihrer abenteuerlichen Tour doch ein wenig müde war. „Ich möchte mich bei allen Menschen, die bei der Suche behilflich waren, bedanken. Es ist wahr, man soll nie die Hoffnung aufgeben“, sagt Sedlmair abschließend.
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