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Wer Angst hat, leidet – Stehen Sie Ihrem Tier bei

TASSO e.V. gibt Tipps für die Silvesternacht

Ein Hund läuft neben Silvesterfeuerwerk. © TASSO e.V. / Angelina Brückner Fotografie

Sulzbach/Ts., 7. November 2024 – In wenigen Wochen wird wieder ausgelassen getanzt, gefeiert und mit Böllern und Feuerwerksraketen das neue Jahr begrüßt. Doch was uns Menschen Spaß bereitet, ist für viele Tiere der reinste Albtraum. Wenn in der Silvesternacht der Himmel in Flammen steht und es von allen Seiten her plötzlich kracht und zischt, durchleben zahlreiche Wild- und auch Haustiere Todesängste. Sie können den ohrenbetäubenden Lärm und die grellen Lichter weder einordnen noch verstehen – und bringen sich durch panische Flucht im schlimmsten Fall in Lebensgefahr. Damit der bevorstehende Jahreswechsel für möglichst viele Hunde und Katzen stressfreier und sicher wird, gibt die Tierschutzorganisation TASSO e.V., die Europas größtes kostenloses Heimtierregister betreibt, Tierhalterinnen und Tierhaltern wichtige Tipps.

An keinem anderen Tag des Jahres entlaufen so viele Tiere wie an Silvester und Neujahr, das belegt auch die TASSO-Statistik. 457 Hunde und 423 Katzen wurden am 31.12.2023 und am 01.01.2024 in der TASSO-Notrufzentrale als vermisst verzeichnet. „Dabei sind fast dreimal so viele Hunde wie an einem durchschnittlichen Tag entlaufen. Das ist wirklich alarmierend“, sagt Heike Wempen-Dany, Leiterin der TASSO-Notrufzentrale. Die Zahl der vermissten Katzen war im Vergleich zum jährlichen Tagesdurchschnitt wiederum nicht höher. Für Wempen-Dany liegt das unter anderem daran, dass viele verantwortungsvolle Tierhalter:innen ihre Freigängerkatzen mittlerweile frühzeitig im sicheren Zuhause lassen. Zudem werden manche Katzen auch erst Tage später als vermisst gemeldet.

Schutz durch Kennzeichnung und Registrierung

Gerade zum Jahreswechsel zeigt sich, wie wichtig es ist, dass Heimtiere gekennzeichnet und anschließend registriert werden. Durch diese beiden Schritte können entlaufene Hunde und Katzen jederzeit zweifelsfrei identifiziert und ihren Menschen zugeordnet werden. Auch Tiere, die nur zu Hause gehalten werden, wie beispielsweise Wohnungskatzen, sollten unbedingt registriert werden. Es reicht nur ein kurzer Augenblick der Unaufmerksamkeit und schon sind sie durch die offene Tür entwischt. Sollte der Ernstfall doch eintreten und das Tier entlaufen, stehen die Mitarbeiter:innen der TASSO-Notrufzentrale verzweifelten Menschen rund um die Uhr zur Seite, sie  nehmen Vermisstenmeldungen auf, geben wertvolle Suchtipps und rufen sofort an, wenn das Tier gesichtet oder gefunden wurde.

Dauerhaft Stress und Angst reduzieren  

Einige fressen tagelang nichts, andere laufen unruhig hin und her, manche Tiere leiden wiederum ganz still und unbemerkt. „Bei länger andauernder oder starker Angst schüttet der Körper Stresshormone aus, die unter anderem zu einer erhöhten Herz- und Atemfrequenz führen. Ähnliche Prozesse passieren im Körper, wenn ein Tier Schmerzen hat. Kurz gesagt: Wer Angst hat, leidet“, sagt Lisa Borchard, Referentin Tierschutz bei TASSO und Tierärztin mit dem Schwerpunkt Tierverhalten. TASSO appelliert daher an Tierhalter:innen, die Ängste ihrer tierischen Familienmitglieder ernst zu nehmen. „Es gibt verschiedene Trainingsmöglichkeiten, um den Stress des Tieres dauerhaft zu reduzieren. Dazu gehören zum Beispiel gezielte Entspannungsübungen. Außerdem kann es zudem sinnvoll sein, den Hund oder die Katze mit Geräuschangst verhaltenstherapeutisch zu unterstützen“, erklärt Borchard.  

TASSO-Tipps für den bevorstehenden Jahreswechsel

  • Tierhalter:innen sollten in der Silvesternacht ihre Vierbeiner nicht alleine lassen. Wenn ein ängstliches Tier die Nähe seines Menschen sucht, sollte dieser für es da sein
  • Heruntergelassene Rollos, gewohnte Musik oder Fernsehgeräusche können auf das Tier beruhigend wirken.
  • Einige Hunde und Katzen ziehen sich gerne zurück, deswegen ist es hilfreich, Rückzugsorte zu schaffen und diese gemütlich einzurichten.
  • Gehörschutz, Thundershirts oder auch entspannende Massagen können den Stress lindern. Wichtig ist, dass die Tiere vorher mit den Hilfsmitteln vertraut gemacht wurden.
  • Hunde müssen auch an Silvester und Neujahr das Haus verlassen und sich lösen. Wichtig dabei ist, den Hund gut zu sichern. Am besten doppelt, mit einer Leine am Halsband und einer weiteren am Geschirr.
  • Oftmals ist es bei Hunden auch hilfreich, ruhigere Orte aufzusuchen. Feuerwerke sind in Naturschutzgebieten oder nahe Flughäfen verboten. Auch eine nächtliche Fahrt über die Autobahn kann beruhigend wirken.
  • Je nach Stärke der Angst können Pheromone, Nahrungsergänzungsmittel oder angstlösende Medikamente unterstützend wirken. Hierzu lassen sich Tierhalter:innen am besten frühzeitig in einer Tierarztpraxis beraten.

Detaillierte Tipps und Hinweise rund um Silvester mit Hund, Katze und kleinem Heimtier finden Sie auf unserer TASSO-Webseite.


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Bildquelle: TASSO e.V. / Angelina Brückner Fotografie
Bildquelle: TASSO e.V. / Angelina Brückner Fotografie

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