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Illegaler Welpenhandel – Dramatische Folgen für alle 

Tierschutzorganisation TASSO fordert politischen Kurswechsel

Hundewelpen in dreckiger Transportbox © Heike Weber

Eschborn, 24. April 2025 – Der Handel mit sogenannten Wühltischwelpen hat gravierende Folgen – für die Tiere, für die Käufer:innen und für die Gesellschaft insgesamt. Einzig die skrupellosen Händler profitieren davon. Die Tierschutzorganisation TASSO e.V. fordert einen politischen Kurswechsel, um diesen grausamen Geschäften Einhalt zu gebieten.

Der illegale Welpenhandel ist ein hochorganisiertes, grenzüberschreitendes Milliardengeschäft mit starkem Wachstum. Jahr für Jahr werden – häufig in osteuropäischen Ländern – zehntausende Welpen unter katastrophalen Bedingungen gezüchtet, zu jung transportiert und oft über unregulierte Onlineplattformen mit gefälschten Papieren verkauft. Sowohl die Muttertiere, die als Zuchtmaschinen gehalten werden, als auch die Welpen, die in der Regel ungeimpft und krank an die Käufer:innen übergeben werden, leiden extrem unter dieser profitgierigen Geschäftspraxis. Zudem hat der illegale Handel negative Auswirkungen für seriöse Züchter, die Zeit, Geld, Sorgfalt und Zuwendung investieren, um ihren vierbeinigen Schützlingen einen guten Start ins Leben zu bieten. Auch für andere Vierbeiner entsteht ein gesundheitliches Risiko durch die Ansteckungsgefahr mit verschiedenen Krankheiten.

„Auf die ahnungslosen Halterinnen und Halter der Tiere kommt in der Regel finanziell und emotional einiges zu“, sagt Heike Weber, Leiterin Tierschutz bei TASSO. Vor ihrer Tätigkeit für TASSO war sie als Tierheimleitung beschäftigt und hat einige Male kranke und leidende Welpen aus gestoppten Transporten im Tierheim aufgenommen und gemeinsam mit ihrem Team versorgt. „Viele Tiere waren unmittelbar krank und in schlechtem Zustand. Einige andere wirkten zunächst fit und sind dann wenige Stunden später wortwörtlich zusammengebrochen“, erinnert sich Weber. „Sie wurden mit Medikamenten ‚fitgespritzt‘. Zum Zeitpunkt ihres Zusammenbruchs wären sie vermutlich bereits bei ihren neuen Familien gewesen, die mit dieser Situation völlig überfordert gewesen wären. Auch uns sind im Tierheim trotz intensivmedizinischer Versorgung oft zahlreiche Jungtiere gestorben.“

Sogar wenn die Tiere ihren schweren Start ins Leben gesundheitlich überstanden haben, entwickeln sie häufig später Verhaltensauffälligkeiten. Durch die mangelhafte Sozialisierung in den ersten Lebenswochen fehlen ihnen grundlegende Erfahrungen für ihr späteres Leben. Besonders häufig tritt das sogenannte Deprivationssyndrom auf, das zu starken Angstreaktionen, Anpassungsstörungen, Aggressionsproblemen und sozialer Unverträglichkeit führen kann.

Zeit für einen Kurswechsel

Schwache Kontrollen, fehlende Transparenz und rechtliche Schlupflöcher machen es kriminellen Welpenhändlern leicht, ihre grausamen Geschäfte zu betreiben. Die bisherigen Maßnahmen reichen bei Weitem nicht aus, weder in Deutschland noch auf EU-Ebene, findet Weber. Sie fordert: „Es braucht jetzt einen politischen Kurswechsel: klare Regeln, wirksame Sanktionen, funktionierende Kontrollen und eine konsequente Durchsetzung. Nur dann lässt sich dieser Handel stoppen.“

Forderungen von TASSO:

  1. EU-weite Pflicht zur Kennzeichnung und Registrierung aller Hunde und Katzen
  2. Nutzung und Vernetzung bestehender Heimtierdatenbanken auf EU-Ebene
  3. Strenge Regulierung des Onlinehandels mit Tieren
  4. Deutlich höhere Strafen und konsequente Strafverfolgung
  5. Verpflichtende Herkunftsnachweise für jedes verkaufte Tier
  6. Finanzielle und personelle Aufstockung von Kontrollbehörden
     

Ausführliche Erläuterungen zu unseren politischen Kernforderungen finden Sie auf unserer Website: Politische Kernforderungen von TASSO


Download: 
Bildnachweis: Heike Weber
Bildnachweis: Heike Weber
Bildnachweis: Heike Weber

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TASSO-Videos

Alles zu den Aufgaben von TASSO in Bildern

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