Hund allein lassen

Sieben Trainingstipps, um das Alleinbleiben strukturiert zu üben

Hund liegt ruhig im Körbchen. (c) Zachtleven/Pixabay © Zachtleven/Pixabay

Für manche Hunde ist es der Alltag, für andere jedes Mal aufs Neue eine Katastrophe: das Alleinbleiben. Dieses Thema beschäftigt Hundehalter:innen oft bereits kurz nach dem Einzug des neuen Vierbeiners. Schnell möchte man den Einstieg ins Training finden. Denn egal wie sehr man seinen Alltag an ein Tier anpassen kann und wie gerne man sein Tier bei fast jeder Gelegenheit dabei hat – es gibt Situationen, da kann ein Hund nicht mitkommen. Arztbesuche, trubelige Feste, Märkte, Konzerte oder manchmal auch einfach der Arbeitsplatz. Ganz egal wie lange Ihr Tier alleine bleiben muss, dies sollte kleinschrittig trainiert werden, um dem Hund Trennungsstress zu ersparen. TASSO hat einige Tipps für ein erfolgreiches Training zusammengestellt.

Trennungsstress kann sich bei Haustieren auf unterschiedliche Weise zeigen. So können zum Beispiel langandauerndes Bellen und Jaulen, hektisches Umherlaufen und Hecheln, Ankauen und Zerstören von Einrichtungsgegenständen oder situative Unsauberkeit Anzeichen für Trennungsstress sein.

Ob und wie lange ein Tier alleine bleiben kann, hängt von ganz vielen individuellen Faktoren ab. Grundsätzlich sollte aber auch ein Hund, der das Alleinbleiben weitestgehend gut toleriert, nicht regelmäßig über einen längeren Zeitraum alleine gelassen werden. Hier gilt es, sich bereits vor der Anschaffung Gedanken über die Möglichkeiten einer Fremdbetreuung zu machen.

7 TASSO-Tipps: So trainieren Sie das Alleinbleiben mit Ihrem Vierbeiner

  1. Gute Vorbereitung: 
    Überlegen Sie sich, an welchem Ort in der Wohnung ihr Hund alleine bleiben soll. Wo fühlt er sich wohl, welchen Platz sucht er selbstständig zum Ruhen auf? Wo gibt es wenige Gefahren für den Hund (Lebensmittel, Kinderspielzeug, etc.). Manchen Hunden erleichtert es das Alleinbleiben, wenn sie nicht die ganze Wohnung zur Verfügung haben, da sie durch weniger Ablenkungsmöglichkeiten schneller zur Ruhe finden. Mit Treppen- oder Türschutzgittern können sie Räume abtrennen, ohne auf das Schließen von Türen angewiesen zu sein.
  1. Vorübungen einbauen:
    Üben Sie zunächst das Alleinbleiben während Sie noch in der Wohnung sind. Der Hund kann beispielsweise mit einem Kauartikel beschäftigt sein, während Sie das Zimmer kurz verlassen und sofort wieder betreten. So wird es bald zur Normalität, dass Sie nicht immer in der Nähe des Hundes sind. Wenn diese Übung gut funktioniert und ihr Hund entspannt auf Sie warten kann, können Sie beginnen die Wohnung kurz zu verlassen.
  1. Rituale etablieren:
    Für viele Hunde ist die Unvorhersehbarkeit unseres Alltags eine große Herausforderung. Bei aufkommender Aufbruchsstimmung beginnt die Panik: Darf ich heute mit? Oder muss ich zuhause bleiben? Etablieren Sie mit Ihrem Hund klare Signale. Dies können ganz verschiedene Dinge sein, wie eine bestimmte Musik, ein Schal von Ihnen, der ins Körbchen gelegt wird, ein Wortsignal („Du bleibst hier“) oder ein gefüllter Kong. Dieses Signal sollte zuverlässig kommen, bevor Sie das Haus verlassen. Viele Hunde, die mit klaren Signalen trainiert worden sind, verlassen den Türbereich sobald sie wissen, dass sie zuhause bleiben werden. Dadurch entsteht keine unnötige Erwartungshaltung und es wird Stress vermieden.
  1. Bedürfnisse befriedigen:
    Sorgen Sie dafür, dass Ihr Hund vor dem Alleinbleiben die Möglichkeit hatte, sich zu lösen. Außerdem sollte er körperlich und geistig ausgelastet sein. So kann er leichter zur Ruhe kommen und Ihre Abwesenheit verschlafen. Wenn Sie Ihren Hund ordentlich ausgepowert und aufgedreht haben, geben Sie ihm noch vor Ihrer Abwesenheit die Möglichkeit zu entspannen. Kauartikel können diesen Übergang von einem hohen zu einem niedrigeren Energielevel erleichtern.
  1. Hintergrundgeräusche eliminieren:
    Vielen Hunden hilft eine beruhigende Hintergrundmusik. Wenn Ihr Hund diese bereits kennt und mit Entspannung verknüpft hat, kann ihm durch die Musik das Entspannen auch in Ihrer Abwesenheit leichter fallen. Außerdem nimmt er dadurch Hintergrundgeräusche, die ihn möglicherweise beunruhigen oder aufregen, weniger wahr.
  1. Langsam steigende Zeitintervalle:
    Starten Sie das Training sehr strukturiert mit kurzen Zeitintervallen. Ein Trainingstagebuch eignet sich gut, um die Fortschritte zu dokumentieren. Wenn Sie nicht sicher sind, ob Sie die Zeit bereits steigern können, beobachten Sie den Hund aufmerksam bei Ihrer Heimkehr. Kommt er verschlafen aus seinem Körbchen oder wirkt er gestresst und stand bellend an der Haustüre? Über eine Kamera oder ein aufgestelltes Handy kann man den Hund beobachten und so die Trainingsschritte möglicherweise anpassen. Natürlich können die Zeitintervalle variieren, wichtig ist nur, dass der Hund nie länger allein bleibt, als es bereits trainiert wurde.
  1. Unspektakuläre Begrüßung:
    Bei der Rückkehr ins Zimmer oder die Wohnung sollten Sie Ihren Vierbeiner nicht überschwänglich loben. Begrüßen Sie Ihren Hund freundlich, aber unaufgeregt und widmen Sie sich dann einer anderen Tätigkeit. So lernt der Hund, dass Ihre Rückkehr unspektakulär und für ihn eher bedeutungslos ist.

    Es lohnt sich, das Alleinbleiben des Hundes kleinschrittig und stressfrei zu trainieren, auch wenn der Hund nicht regelmäßig allein zuhause ist. Notfallsituationen und Betreuungsengpässe können im Alltag schnell vorkommen und mit einem gut strukturierten Training stellen einen diese vor keine größeren Schwierigkeiten.

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