Es ist eine schmerzhafte Erkrankung, die oft im Verborgenen bleibt und jede zweite Katze ab fünf Jahren betrifft: Die Rede ist von Feline Osteoklastische Resorptive Läsion (FORL), mittlerweile auch nur noch Resorptivläsionen genannt. Die Ursachen dieser Erkrankung konnten bis heute noch nicht vollständig geklärt werden.
Welche Symptome bei Katzen mit FORL auftreten können und wie diese Zahnkrankheit behandelt werden kann, das haben wir mit tierärztlicher Beratung für Sie zusammengetragen.
Was ist FORL (Feline Osteoklastische Resorptive Läsion)
„Bei der Erkrankung werden körpereigene Zellen im Knochen, sogenannte Osteoklasten, aktiviert, die dann die Zahnsubstanz der Zähne abbauen“, erklärt die für TASSO tätige Tierärztin Dr. Anette Fach. Ursprünglich hatten diese Zellen die Aufgabe, die Milchzahnwurzeln im Jungtieralter aufzulösen, damit sie ausfallen und der neue Zahn seinen Platz im Gebiss einnehmen konnte. Wenn sie allerdings bei erwachsenen Katzen wieder aktiv werden, zersetzen sie die bleibenden Zähne. Dieser Prozess verursacht den Tieren große Schmerzen. Es sind immer alle Zähne betroffen, allerdings meist in unterschiedlichen zeitlichen Stadien.
Wie äußert sich FORL bei Katzen?
Katzen zeigen selten direkt Anzeichen, dass es ihnen nicht gut geht. Schmerzen lassen sie sich in der Regel erst dann anmerken, wenn die Erkrankung bereits extrem fortgeschritten ist. Es ist davon auszugehen, dass sie vorher schon lange Zeit große Schmerzen gehabt haben, bevor sie erste Symptome zeigen. Symptome bei FORL können unter anderem
- eine chronische Magenschleimhautentzündung,
- Erbrechen,
- Durchfall,
- intensives Belecken oder
- ein verändertes Fressverhalten sowie
- Speicheln oder
- fehlender Appetit sein.
Wie lässt sich FORL feststellen?
FORL lässt sich nur durch das Röntgen der Zahnwurzeln feststellen, da die Erkrankung sich in der Regel von außen unsichtbar im Zahnfleisch abspielt. Da für ein solches Röntgenbild eine Narkose des Tieres notwendig ist, wird dies leider im Rahmen von Vorsorgeuntersuchungen häufig nicht erstellt, solange es keinen konkreten Verdacht gibt.
Wie kann FORL behandelt werden?
Wenn die Erkrankung einmal bekannt ist, kann der Katze jedoch gut geholfen werden. Zwar müssen die von der Krankheit betroffenen Zähne vollständig entfernt werden, doch da Katzen Schlingfresser sind und ihr Futter nicht oder nur wenig kauen, ist das kein Problem für die Tiere. Eine regelmäßige Kontrolle der Zähne beim Tierarzt ist bei betroffenen Katzen in jedem Fall ratsam.
Zahnerkrankung bei Katzen vorbeugen
Auch eine gute Prophylaxe der Katzenzähne ist zu empfehlen, da wissenschaftliche Erkenntnisse darauf hindeuten, dass Entzündungen in der Maulhöhle und Zahnstein die Entstehung von FORL begünstigen können. Die beste Vorsorge ist das regelmäßige Zähneputzen, das Katzenhalter mit ihren Tieren am besten schon von klein auf trainieren. Hat sich massiv Zahnstein gebildet, sollte dieser vom Tierarzt professionell entfernt werden, um Folgekrankheiten und Schmerzen zu vermeiden.