Was ist besser als eine Büroschnauze zu haben? Zwei!

Zwei Hunde im Büro © TASSO e.V.

Bei TASSO sind etwa 50 Büroschnauzen „angestellt“, die über die Woche verteilt und in unterschiedlichen Schichten mit ihren Menschen ins Büro kommen. Einige Kollegen, so wie unsere Kollegin Jessica, Workforce-Spezialistin, haben auch zwei Vierbeiner. Guismo und Lexa sind Jessicas tierische Begleiter. Wir haben mal nachgefragt, wie das eigentlich ist, zwei Büroschnauzen zu haben. 

Du hast ja auch die Erfahrung nur einen Hund zu haben, ist es ein großer Unterschied, wenn Du jetzt zwei hast?
Ja, ziemlich. Zwei Hunde machen mehr Arbeit, aber natürlich auch mehr Spaß. Außerdem verändert sich die „Rudeldynamik“. In meinem Falle heißt das zum Beispiel, dass Begegnungen mit anderen Hunden am Anfang schwieriger waren, weil mein „alter Mann“ Guismo sein junges hübsches Mädchen für sich allein haben wollte.

Warum hast Du Dich für einen zweiten Hund entschieden? 
Weil Lexa, die zweite Hündin, perfekt zu meinem ersten Hund Guismo gepasst hat. Es war Liebe auf den ersten Blick. Und weil ich wusste, dass sich der zweite Hund viel vom ersten abschaut und lernt – hat bei uns auch super geklappt. Natürlich war auch meine Familie dafür, dass ein zweiter Vierbeiner einzieht – und ohne Mithilfe wäre es nicht zu schaffen. Letzten Endes haben sich alle dafür ausgesprochen.

Und wie ist das, mit zwei Hunden auf die Arbeit zu kommen? 
Da meine beiden im Büro meistens vor sich hin dösen, ist es generell entspannt. Manchmal ist die Gassi-Pause ein bisschen stressig, wobei ich auch immer die Möglichkeit habe, einen der beiden (oder sogar beide) bei meinem Papa zu lassen. So ein Hundesitter in der Familie macht vieles einfacher. Entscheidend ist, dass die Hunde die Büro-Benimmregeln kennen. Generell funktioniert es mit zwei Hunden im Büro auch nicht anders als mit einem. Bei unseren Mitarbeitern in der TASSO-Notrufzentrale sind auch mal drei Kollegenhunde in einem Büro – und trotzdem ist Frieden. Man benötigt eben nur mehr Decken beziehungsweise Körbchen. 

Musst Du im Alltag vermehrt auf etwas achten?
Darauf, dass ich beiden dieselbe Zeit und Aufmerksamkeit schenke, dieselben Streicheleinheiten. Und natürlich verbrauche ich auch die doppelte Menge Leckerlis. Sonst sind die beiden recht unkompliziert.

Hat sich Dein erster Hund Guismo verändert, seit Lexa da ist?
Ja, er hört erstaunlicher Weise besser, lässt sich besser abrufen, ist interessierter an mir. Ich schätze, so ein bisschen Eifersucht tut manchmal ganz gut. Allerdings ist es auch eher so, dass ein fremder Hund verbellt wird. Das kam früher so gut wie nie vor. Und: Wenn einer anfängt – macht der andere solidarisch mit.

Wie sind die beiden Vierbeiner zu Dir gekommen?
Den „Großen“, Guismo, habe ich vor dem Tierheim „gerettet“, sein „Ex“-Frauchen wollte eigentlich meine Hilfe, einen guten Platz für ihn zu finden. Dazu war sie mit ihm bei mir auf einen Kaffee. Mein Kater mochten Guismo und er durfte bleiben. Die „Kleine“ war ein Tipp einer lieben ehemaligen Kollegin, die wusste, dass sie ein Zuhause sucht und meinte, sie wäre was für uns … Oder wir für sie. Hat ja auch geklappt, sie war ein Wochenende auf Probe bei uns und durfte ein paar Wochen später dann auch einziehen.

Du hast ja auch noch Katzen, wie vertragen sie sich?
Ich habe noch zwei Kater, Merlin und Loki, und die Vier kommen super miteinander aus, es wird sogar gekuschelt und gespielt. Generell haben die Katzen aus meiner Familie keine Probleme mit den Hunden, sowohl der Freigänger-Kater von meinem Papa als auch die beiden Wohnungskatzen von meiner Mama kommen gut mit den beiden Hunden aus. Liegt zum einen an den Hunden, die verstanden haben, dass die „Rudelkatzen“ nicht gejagt werden dürfen, zum anderen auch an den Katzen, die gelernt haben, dem Hund klarzumachen, wenn ihnen etwas nicht passt. Alle haben eben  „Fremdsprachenkenntnisse“ erworben. Sogar der ein oder andere Kollegenhund hat von meinen Katzen schon „Katzisch“ gelernt. 

Hast Du noch einen Tipp für Tierhalter, die sich ebenfalls überlegen, einen zweiten Hund zu adoptieren?
Was oft nicht bedacht wird: Zwei Hunde kosten auch fast das Doppelte! Und: Nicht immer klappt das Zusammenspiel „Hund und Katze“ oder „Hund und Hund“ so gut. Jeder braucht seinen Platz, an dem er von den anderen in Ruhe gelassen wird und sich zurückziehen kann, die Katzen am besten erhöht. Aber: Müsste ich mich heute nochmal entscheiden – ich würde nichts anders machen.

 

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