Die Gefahr der Schneegastritis bei Hunden

Bauchschmerzen im Winterwunderland

Schwarzer Hund steht im Schnee. © TASSO

Endlich ist es wieder richtig kalt und viele Menschen und ihre Hunde genießen lange Winterspaziergänge im Schnee. Viele Hunde lieben es, im Schnee zu toben, sich zu wälzen und ausgiebig zu spielen. Doch was im ersten Moment noch viel Spaß bedeutet, endet nicht selten mit Bauchschmerzen, Übelkeit und Durchfall.

Die sogenannte „Schneegastritis“ ist eine akute Magenschleimhautentzündung, die nach der Aufnahme von Schnee entstehen kann. Dabei kommt es durch die Kälte des Schnees zur Irritation der Magenschleimhaut. Aber nicht nur die Kälte macht dem empfindlichen Hundemagen zu schaffen. Verunreinigungen, die der Hund mit dem Schnee aufnimmt, wie Schmutz, Split, Streusalz und Frostschutzmittel, können die Magenschleimhaut zusätzlich stark reizen.

Schneegastritis: Symptome und Behandung 

Symptome: Die Symptome einer Schneegastritis reichen von leichtem Speicheln und Würgen über Erbrechen und Husten bis hin zu starken Bauchschmerzen, Durchfall und Fieber. Welche Schneemenge beim Hund Symptome auslöst, ist sehr unterschiedlich. Manche Hunde reagieren bereits auf sehr kleine Mengen Schnee, andere Hunde können ohne Probleme größere Mengen fressen. Außerdem unterscheidet sich der Verschmutzungsgrad des Schnees je nach Lage. In Straßennähe kommt es zu mehr Verschmutzung als im Wald und auf Wiesen.

Behandlung: Zeigt der Hund nach einem ausgiebigen Schneespaziergang leichtes Unwohlsein, sollte er gut beobachtet werden. Kleine Portionen gut verträglicher Schonkost können in den Tagen nach vermehrter Schneeaufnahme die Regeneration des Magens unterstützen. Sollte der Hund matt oder apathisch sein, unter anhaltendem oder sogar blutigem Durchfall leiden, sich mehrfach erbrechen oder Fieber haben, ist eine tierärztliche Abklärung und Behandlung unumgänglich. Eine akute Gastritis ist nicht nur schmerzhaft, sondern kann bei ausbleibender Behandlung auch zu einem chronischen Gesundheitsproblem werden. Außerdem ist bei starkem Durchfall und mehrfachem Erbrechen häufig eine Stabilisierung des Flüssigkeits- und Elektrolythaushalts notwendig.

5 Tipps zur Vermeidung

Folgende Tipps können zur Vermeidung einer Schneegastritis hilfreich sein:

  1. An Straßen und auf gestreuten Wegen sollte das Fressen von Schnee vermieden werden. Hier ist der Schnee oft stark verunreinigt, womit die Wahrscheinlichkeit einer Schneegastritis steigt. Vermeiden Sie diese Wege, wenn Ihr Hund zum Schneefressen neigt.
  2. Spiele mit Schneebällen und Futtersuchen, bei denen Futter im Schnee versteckt wird, motivieren Hunde, Schnee zu fressen. Besser eignen sich Suchspiele mit einem Futterbeutel, den der Hund gezielt sucht und anschließend die Leckerlies direkt aus dem Beutel fressen darf. Animieren Sie Ihren Hund niemals zum Schneefressen.
  3. Manche Hunde fressen Schnee, um Ihren Durst zu stillen. Bieten Sie Ihrem Hund vor dem Spaziergang Wasser an. Auf längere Spaziergänge oder zum Toben im Schnee mit Hundefreunden können Sie zimmerwarmes Wasser in einer Thermoskanne mitnehmen und Ihrem Hund anbieten.
  4. Spülen Sie nach einem Spaziergang die Pfoten mit lauwarmem Wasser ab. Streusalz belastet einerseits die Pfoten und kann andererseits auch durch das Belecken der Pfoten zur Aufnahme von Salz und in Folge dessen zu einer Schnee-Streusalz-Gastritis führen.
  5. Wenn Ihr Hund bereits mehrfach an einer Schneegastritis erkrankt ist und Sie ihn nicht vom Schneefressen abhalten können, kann ein passender Maulkorb die übermäßige Aufnahme von Schnee verhindern. Lassen Sie sich diesbezüglich unbedingt beraten. Ein schlechtsitzender Maulkorb kann den Hund gesundheitlich und in seinem Verhalten sehr beeinträchtigen. Außerdem sollte darauf geachtet werden, dass sich kein Schnee im Maulkorb ansammelt und verklumpt. Damit das Tragen des Maulkorbs für den Hund nicht unangenehm ist, empfiehlt es sich ein kleinschrittiges und positives Maulkorbtraining durchzuführen.

Fazit: Wenn Sie die Gefahren und die Symptome der Schneegastritis im Hinterkopf haben, das Fressen von Schnee nicht aktiv fördern und bei sensiblen Hunden entsprechende Maßnahmen zur Vermeidung einer Schneegastritis berücksichtigen, steht einem gemeinsamen Vergnügen im Schnee nichts im Wege.

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