Warum ist eine Hundefibel für Kinder gelebter Tierschutz?
In vielen Familien leben Kinder und Hunde zusammen. Doch das ist nicht immer so romantisch, wie es in Büchern und Filmen gerne dargestellt wird, wo Kind und Hund oft als beste Freunde durch Dick und Dünn gehen. Nicht selten werden Hunde als „besonders kinderlieb“ bezeichnet, wenn sie eigentlich im wahrsten Sinne des Wortes einfach nur still alles über sich ergehen lassen: ein Zerren an der Leine, ein Ziehen am Schwanz, lautes Geschrei, Störung in der Ruhezone – das Leben als Familienhund ist für manche Vierbeiner weit entfernt von der so wichtigen Befriedigung ihrer arttypischen und individuellen Bedürfnisse. Gerade die gutmütigen Hunde mit einer sehr hohen Reizschwelle leiden dabei oft still, während sie sich schlichtweg daran gewöhnen, dass ihre Bedürfnisse nicht im Vordergrund stehen. Genau da wollen wir mit unserer Aufklärungsarbeit ansetzen, denn Kinder können gegenüber Tieren eine ausgeprägte Empathie entwickeln. Dazu müssen sie aber im ersten Schritt die Bedürfnisse des Hundes kennen und verstehen lernen. Unter guter Anleitung und bei verantwortungsbewusstem Vorleben der Eltern lernen Kinder nämlich schnell, dass Leinen nicht zum Ziehen da sind, der Körper und der Ruhebereich des Hundes respektiert werden müssen und Hundeohren sehr empfindlich sind. Die Hundefibel ermöglicht eine kindgerechte Aufklärung über die Bedürfnisse des Hundes und verbessert so das Verständnis füreinander und damit die Lebenssituation von Hunden in Familien nachhaltig.
Was hat die Hundefibel mit Bissprävention bei Kindern zu tun?
Ein Großteil der Beißvorfälle mit Hunden passiert im eigenen Zuhause und nicht selten sind Kinder die Geschädigten. Dabei geschehen diese Vorfälle in der Regel nicht „aus dem Nichts heraus“, sondern durchaus mit einer Vorwarnung des Hundes, beispielsweise durch veränderte Körperspannung, Hochstellen der Rute, Einfrieren oder Knurren uvm. Häufig wird dies jedoch übersehen und übergangen bzw. sogar unterbunden. Mit der Hundefibel wird die Sensibilität von Eltern und Kindern für das hündische Normalverhalten geschult und mit der Körpersprachenampel ein bildhaftes und damit einfaches Hilfsmittel eingeführt, das es ermöglicht, die komplexe Körpersprache des Hundes kinderleicht einzuordnen. So können kritische Situationen in der Interaktion mit Hunden vermieden werden.
Für wen ist die Hundefibel geeignet?
Die Hundefibel ist für alle Eltern und ihre Kinder im Grundschulalter geeignet, die sich für Hunde interessieren. Besonders profitieren Familien von der Lektüre, bei denen ein Hund im eigenen Haushalt lebt oder die planen, einen Hund bei sich aufzunehmen. Aber auch Familien, die Hunde nur aus dem Freundes- und Bekanntenkreis kennen, können viel aus der Hundefibel lernen. Die Altersangabe dient nur zur Orientierung, da die Hundefibel Mit-Mach-Aufgaben enthält, die für Grundschulkinder konzipiert sind. Mit Unterstützung der Eltern können interessierte Kinder aber auch schon früher etwas aus der Hundefibel mitnehmen und auch ältere Kinder lernen sicherlich noch etwas Neues dazu.
Auch Tierschutzvereine können die Hundefibel an potentielle Adoptanten mit Kindern weitergeben, in Kindergruppen oder bei Aktionstagen einsetzen. Für Projekte an Grundschulen rundum das Thema „Hund“ ist die Hundefibel ein vielseitig einsetzbares Instrument.