Katzen entlaufen insgesamt etwa dreimal häufiger als Hunde. Sie verschwinden und kommen oft einfach nicht mehr nach Hause zurück. Ihre Halter:innen bleiben ratlos zurück. Trotz Kennzeichnung und Registrierung werden viele vermisste Katzen nicht aufgefunden, ungefähr ein Viertel der entlaufenen Katzen verschwindet spurlos. (Quelle: Berechnungen TASSO e.V. & Studie Vetmeduni Vienna). Das ist eine große Rückvermittlungslücke, die durch den Einsatz von Ortungstechnik verringert werden könnte.
Denn die neugierigen Katzen folgen nicht wie Hunde einfach einer Spur, rennen beim Gassigehen mit ihrem Menschen vor Schreck weit weg oder jagen. Sie verstecken sich eher in kleinen Zwischenräumen, klettern in abgestellte Lieferfahrzeuge, erkunden Garagen oder Schuppen und werden dabei manchmal versehentlich eingesperrt. Wie oft das passiert, zeigt auch eine Umfrage, die TASSO unter Katzenhalter:innen gemacht hat:
In einer 2022 durchgeführten Online-Umfrage berichteten 743 Personen davon, dass ihre Katze schon einmal eingesperrt war bzw. so festsaß, dass sie sich nicht alleine befreien konnte. 291 Personen berichteten, dass die Katze einen Tag oder länger festsaß. Von diesen schwereren Fällen waren knapp 19 Prozent in einem Keller eingesperrt und knapp 18 Prozent in einer Garage. In rund einem Viertel der Fälle berichteten die Halterinnen und Halter davon, dass das Tier verängstigt und dehydriert war. Vor allem die Dehydrierung kann negative gesundheitliche Langzeitfolgen haben.
Kennzeichnung und Registrierung
Der Transponder („Mikrochip“) ist und bleibt ein unverzichtbares Mittel, um ein Tier zu kennzeichnen und lebenslang zweifelsfrei zu identifizieren. Wird die Nummer des Transponders gemeinsam mit den Daten des Halters oder der Halterin in einem Heimtierregister wie TASSO registriert, ist eine schnelle Rückvermittlung möglich, sobald jemand ein vermisstes Tier findet. GPS-Tracker können zusätzliche Sicherheit bieten, die Kennzeichnung und Registrierung jedoch nicht ersetzen.
Wie kann ein GPS-Tracker das ändern?
Durch die Nutzung eines Ortungsgeräts besteht die Möglichkeit, eingesperrte Katzen schneller zu finden. Das kann Leben retten. Darüber hinaus bietet ein GPS-Tracker die Chance, das Verhalten der Katze im Freigang kennenzulernen und so präventiv zu ihrem Schutz beizutragen: Sucht das Tier regelmäßig gefährliche Bereiche auf – zum Beispiel die Nähe von großen Straßen – oder bleibt es in den sicheren Gärten und Hinterhöfen? Besucht die Katze die Nachbarhäuser und futtert sie sich dort möglicherweise sogar durch?
In unserem Video erfahren Sie, welchen Unterschied ein GPS-Tracker bei Katzen im Ernstfall machen kann.
Das Halsband – Fluch oder Segen?
Damit eine Katze ein Ortungsgerät bei sich tragen kann, ist ein Halsband oder ein Brustgeschirr nötig. Zur Verwendung von Geschirren bei Katzen liegen uns noch keine ausreichenden Erkenntnisse vor. Ein Halsband muss unbedingt korrekt angebracht sein (es darf weder zu weit noch zu fest sitzen) und muss über einen Sicherheitsverschluss (Notöffnungsmechanismus) verfügen. Da seit Jahren im Tierschutz und bei vielen Tierhalterinnen und Tierhaltern die Sorge besteht, Katzen könnten durch das Halsband beim Umherklettern und Streunen schwere Verletzungen davontragen, hat TASSO das Thema „Katzenhalsbänder" in Zusammenarbeit mit der Vetmeduni Vienna wissenschaftlich untersuchen lassen.