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Balu entlaufen? Luna vermisst?

TASSO gibt Tipps für die Suche nach Hund und Katze

39.000 Hunde und 77.000 Katzen wurden alleine im vergangenen Jahr vermisst. © TASSO e.V.

Sulzbach/Ts., 22. Oktober 2020 – In der Nacht auf Sonntag ist es wieder soweit: Die Uhren werden umgestellt. Ein Hinweis darauf, dass die dunkle Jahreszeit und das damit verbundene nasskalte Wetter Einzug halten. Die typischen dichten Nebelfelder am Morgen oder die früh eintretende Abenddämmerung reichen aus, um das eigene Tier innerhalb von Sekunden aus den Augen zu verlieren. Zudem ist die Sorge, dass sich der tierische Gefährte im Herbst und Winter unterkühlt, nicht unberechtigt. Was, wenn ausgerechnet jetzt der Alptraum eines jeden Hunde- und Katzenhalters eintritt und das geliebte Haustier verschwindet? Die Tierschutzorganisation TASSO e.V., die Europas größtes kostenloses Haustierregister betreibt, gibt wichtige Tipps für die Suche. 

Etwa 39.000 bei TASSO registrierte Hunde und 77.000 Katzen wurden alleine im Jahr 2019 vermisst. Der Hund entläuft bei der täglichen Gassirunde, weil er sich plötzlich erschreckt oder eine verlockende Fährte verfolgt, die Wohnungskatze entwischt in einem unachtsamen Augenblick durch das geöffnete Fenster – gänzlich verhindern lassen sich solche Situationen leider nicht. Deswegen sollte jeder Tierhalter wissen, was im Notfall zu tun ist. Der erste präventive Schritt – noch bevor das Haustier entläuft – ist die Registrierung des Tieres bei TASSO. Durch den Eintrag in der TASSO-Datenbank ist eine eindeutige Zuordnung zum Halter möglich. Nur so besteht die Chance, dass Hund und Katze wieder mit ihrem Menschen zusammengebracht werden. 

Wenn der Ernstfall erst einmal eingetreten ist, dann lautet die oberste Regel: Ruhe bewahren und den tierischen Gefährten bei TASSO als entlaufen melden. Panisches Hinterherrennen und lautes Rufen verleiten das Tier nur noch mehr dazu, das Weite zu suchen. Die Mitarbeiter in der TASSO-Notrufzentrale unterstützen jeden verzweifelten Tierhalter rund um die Uhr. „Wir nehmen die Vermisstenmeldungen auf und senden Tierhaltern schnell Suchplakate zu. Durch die Erfahrungen der vergangenen Jahre, haben wir Strategien entwickelt, die bei der Suche nach einem verschwundenen Tier helfen können“, erklärt Heike Wempen-Dany, Leiterin der TASSO-Notrufzentrale. 

Tipps für die Suche nach dem Hund

Wenn der Vierbeiner auf einer Spazierrunde entlaufen ist, informieren Tierhalter am besten direkt eine vertraute Person, die nachsehen kann, ob der Hund nicht bereits heimgekehrt ist. Zudem sollten Hundehalter genau an der Stelle bleiben, wo der Hund entlaufen ist, denn oft kommen die Tiere nach einiger Zeit wieder zurück. In der Zwischenzeit ist es sinnvoll, auch die örtliche Polizei über die Nummer der lokalen Dienststelle zu verständigen. 

Wer sich selbst vom Ort des Entlaufens aus auf die Suche begibt, sollte sternenförmig die Umgebung absuchen und immer wieder zum Ausgangspunkt zurückkehren, bevor die nächste Richtung eingeschlagen wird. So kann der Hund später einer eindeutigen Geruchsspur folgen. Gefährliche Orte wie beispielsweise Autobahnen sollten bei der Suche gemieden werden, da sonst der Hund diese Spur aufnehmen könnte. Wenn der Tierhalter nach einiger Zeit die Suche am Ort des Entlaufens aufgibt, ist es ratsam, ein Kleidungsstück – zum Beispiel eine Socke – zurückzulassen. Falls der Hund doch noch zurückkehrt, wird ihn der vertraute Geruch in der Nähe halten. 

Tipps für die Suche nach der Katze

Wenn die Wohnungskatze aus den eigenen vier Wänden entwischt oder die Freigängerkatze zur üblichen Zeit nicht nach Hause kommt, dann sollten Tierhalter bedachtsam auf die Suche zu gehen. Ein Rascheln mit der Leckerli-Dose kann eine Katze beispielsweise hervorlocken. Auch unter Büsche, Autos, auf Bäume oder in die kleinsten Schlupfwinkel sollte man einen Blick werfen, denn wenn die Katze aus Angst entlaufen ist, bietet ihr jede noch so kleine Lücke Schutz. Ein wichtiges Hilfsmittel bei der Suche ist zudem eine Taschenlampe, die auch tagsüber das Licht in den Augen der Katze reflektiert. 

Katzenhalter sollten bei ihrer Suche auf jeden Fall auch die Nachbarn einbeziehen. Vielleicht waren kürzlich Handwerker zu Gange, die die Türen ihrer Fahrzeuge haben offenstehen lassen. Vielleicht wurde die Katze auch versehentlich im Keller oder in der Garage eingesperrt. Es ist ebenso empfehlenswert, für die Katze draußen einen geschützten Platz einzurichten. Ein Kleidungsstück, das nach dem vertrauten Menschen riecht, kann dabei helfen, die Katze anzulocken. Weiterhin können Tierhalter eine Spur mit benutzter Katzenstreu legen. Im Idealfall erkennt das Tier seinen eigenen Duft und folgt diesem.

Hund und Katze wurden gesichtet – was ist zu tun?

Wenn das gesuchte Tier gesichtet wird, ist Geduld gefragt. Der tierische Begleiter befindet sich in einer Ausnahmesituation und reagiert möglicherweise nicht wie gewohnt. Hektische Bewegungen und laute Geräusche könnten ihn wieder vertreiben. TASSO rät daher, sich betont gelassen zu verhalten und sich hinzuknien oder hinzusetzten, um Hund oder Katze zu sich zu locken. 

Detaillierte Suchtipps für Hund und Katze finden Sie auf der TASSO-Webseite unter Suchtipps für entlaufenen Hund und Katze entlaufen.

Die Zahlen aus dem Jahr 2019 im Überblick:*

Registrierte Tiere insgesamt: 
Etwa 9,3 Millionen, davon 5,4 Millionen Hunde und 3,8 Millionen Katzen
Entlaufene Katzen: 77.000
Entlaufene Hunde: 39.500
Zurückvermittelte Katzen: 57.400
Zurückvermittelte Hunde: 37.500

* Die Zahlen beziehen sich ausschließlich auf die bei TASSO gemeldeten Tiere. Es fließen nur die Fälle ein, die hier gemeldet wurden. Die Zahlen sind gerundet.


Download: 
Hund entlaufen / Bildrechte: TASSO e.V.
Katze am Fenster / Bildrechte: TASSO e.V.
Hund und Katze im Garten / Bildrechte: TASSO e.V.

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