4 einfache indoor Spielideen für Hunde
1. Schnüffelspiele: Grundsätzlich haben die meisten Hunde großen Spaß an Nasenarbeit. Kein Wunder, schließlich haben Hunde bis zu 60 Mal mehr Riechzellen als Menschen und nehmen Gerüche dadurch viel intensiver wahr. Entsprechend wertvoll ist dieses Organ für unsere Hunde. Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, die Nase des Hundes spielerisch zu fördern. Es kann mit der Suche nach Leckereien in der Wohnung beginnen und über das Erschnüffeln verschiedener Gegenstände sogar bis zum Auffinden von Personen oder Anzeigen bestimmter Objekte reichen. Einiges davon verlangt viel Training, anderes funktioniert ohne Vorarbeit. Die Suche nach versteckten Leckerlies oder Kauartikeln beherrschen die meisten Hunde ganz von alleine, wichtig ist nur, dass man die Schwierigkeit langsam steigert, so dass der Hund besonders am Anfang schnell Erfolg hat und motiviert bei der Sache bleibt.
Auch sogenannte Schnüffelteppiche sind gut geeignet, um die Nase des Hundes zu fordern. Schnüffelteppiche bestehen aus Stofffransen, zwischen denen Trockenfutter oder Leckerlies versteckt werden. Die Teppiche gibt es im Handel in allen Formen und Größen, teilweise mit Taschen, Klappen und anderen Herausforderungen. Sie können aber auch ganz leicht selbst aus alten Stoffresten geknüpft werden. Hier finden Sie eine einfache Schnüffelteppich-Anleitung.
Achtung: Da viele Spiele für Hunde mit Futter verbunden sind, achten Sie darauf, dass Ihr Hund insgesamt nicht zu viel Futter bekommt. Ziehen Sie die Leckereien, die es zwischendurch gibt, zum Beispiel von der täglichen Futtermenge ab oder verwenden Sie für die Spieleinheiten einen Teil der Tagesration, um Übergewicht vorzubeugen. Viele Hunde arbeiten auch für Apfel-, Gurken oder Möhrenstücke, besonders wenn die mit ein bisschen Wurst oder Käse gemischt wurden und so den besonders leckeren Geruch und Geschmack angenommen haben.
2. Denk- und Tüftelspiele: Viele Hunde haben große Freude daran, sich ihr Futter zu erarbeiten. Denk- und Tüftelspiele, in denen Futter hinter Schiebetüren, Klappen und Riegeln versteckt ist und nur nach bestimmten „Schachzügen“ des Hundes auftaucht, stehen bei vielen Hunden hoch im Kurs. Die Spielzeuge sollten aus natürlichen Materialien wie Holz oder Naturlatex bestehen und fordern Geduld und Geschick von Ihrem Vierbeiner. Bestücken Sie die Spielzeuge anfangs mit sehr beliebtem Futter und gestalten Sie die Herausforderungen so, dass Ihr Hund schnell Erfolg hat. Wenn Ihr Hund auf den Geschmack gekommen ist und konzentriert tüftelt, können Sie die Schwierigkeit erhöhen. Es müssen aber gar nicht gekaufte Produkte sein. Schon in Papier oder Pappe eingewickelte und versteckte Leckereien beschäftigen Hunde lange. Wichtig ist jedoch, dass die Gegenstände, die der Hund dabei ins Maul nimmt, keine schädlichen Stoffe enthalten und dass er nichts verschlucken kann.
TASSO-Tipp: Eine schöne Denkaufgabe für Hunde ist auch das Hütchenspiel. Hierbei werden einige Becher falsch herum auf den Boden gestellt und unter einem wird ein Leckerli versteckt. Nun wird die Reihenfolge der Becher vor den Augen des Hundes vertauscht. Anschließend erhält der Hund die Aufgabe, die Leckerlis zu suchen. Wenn der Hund dabei den richtigen Becher anstupst, darf er die Belohnung bekommen.
3. Fitnessparcours: Wenn Sie die Bewegung des Hundes innerhalb der Wohnung fördern möchten, könnten Sie je nach vorhandenem Platzangebot, Größe und Gesundheit des Tieres auch einen Indoor-Parcours errichten. Bauen Sie einen Slalom und kleine Hürden auf. Zur Förderung der Balance können große Kissen genutzt werden, auf denen der Hund einen Moment steht und über Leckerlies geführt kleine Gewichtsverlagerungen von einer zur anderen Körperseite durchführt. Sie können auch Schnüffelstationen und Tricks, die ihr Hund bereits kann, einbauen. So lange Sie darauf achten, dass keine Verletzungsgefahr besteht und Sie Ihr Tier nicht überfordern, sind der Fantasie hier kaum Grenzen gesetzt und mit wenig Zubehör entsteht schnell ein abwechslungsreiches Zirkeltraining, das Kopf und Körper fordert.
Um das Erregungslevel nicht zu hoch zu pushen, sollten immer wieder kurze Pausen eingebaut werden. Dabei kann der Hund entweder lernen, auf einer Decke zu liegen, oder sich für einen Moment mit einem Kauartikel selbst zu beschäftigen. Insbesondere dieser Wechsel zwischen Aktivität und entspanntem Warten fallen vielen Hunden schwer. Sehen Sie diese Phase als einen Teil des Trainings und unterstützen Sie Ihren Hund dabei. Kein Hund muss ohne Vorübung mehrere Minuten auf seiner Decke liegen können. Belohnen Sie kleine Teilschritte oder erleichtern Sie Ihrem Hund das Runterfahren, indem Sie sich zu ihm setzen und gemeinsam entspannen. Hilfreich sind für Hunde immer klare Settings, die ihnen eine gewisse Vorhersehbarkeit geben und einen deutlichen Unterschied zwischen Action und Entspannung signalisieren. Sie können für die Pausen zum Beispiel den Raum wechseln oder entspannte Musik hören. Umgekehrt können Sie die Arbeitsphase durch das Tragen eines bestimmten Halsbandes („Arbeitskleidung“) markieren. Je mehr Klarheit der Hund über die Erwartungshaltung an ihn hat, desto leichter kann er sein Energielevel anpassen und seine Emotionen regulieren.
4. Tau- und Zerrspiele: Beliebt bei Mensch und Hund ist auch das Spielen mit sogenanntem Zerrspielzeug. Dabei ziehen Mensch und Hund jeweils an einem Ende und kämpfen spielerisch um das Spielzeug. Diese Art des Spielens kann die Beziehung stärken und fördert das Selbstvertrauen des Hundes. Während man früher noch gedacht hat, dass Hunde in diesem Spiel nicht gewinnen sollten, da sie sich sonst dem Menschen überlegen fühlen, weiß man heute, dass Hunde diese soziale Interaktion als Spiel einordnen können und ein Gewinn keine negativen Folgen für die Beziehung zum Menschen hat. Im Gegenteil, Hunde die häufig gewinnen, zeigen sich ihrem Menschen zugewandt und sind motiviert, weiter zu spielen. Vorsicht gilt insbesondere während des Zahnwechsels und bei sehr wilden Spielern. Um Zahnverletzungen vorzubeugen kann der Mensch die Intensität des Spiels regulieren und starken Zug auf die Zähne vermeiden. Grundvoraussetzung für Spiele mit Spielzeugen ist, dass der Hund keinen Stress in der Anwesenheit von Ressourcen – in diesem Fall dem Spielzeug – hat, denn sonst wird aus dem Spiel schnell eine ernste Bedrohungssituation.