Vergiftungsrisiko für Pflanzen einschätzen

Tipps und Hinweise

Eine dreifarbige Katze im Blumenbeet. © Pixabay
Zahlreiche Pflanzen können für Katzen bei Verzehr giftig sein.

Dass Katzen gelegentlich an Pflanzen knabbern, ist soweit nichts Neues. Insbesondere zu Zeiten des Fellwechsels wird nur allzu gerne Katzengras konsumiert, sofern es den Katzen zur Verfügung steht. Allerdings gibt es auch zahlreiche Pflanzen, die bei Verzehr giftig für unsere Katzen sind und denen gerade Wohnungskatzen in ihrem eingeschränkten Lebensumfeld, oftmals aus Unwissenheit der Halter, direkt ausgesetzt werden. Je nach Giftgehalt der Pflanze, Menge der Giftaufnahme und den jeweiligen Rahmenbedingungen wie Alter, Gewicht und Vorerkrankungen der Katze, kann es zu schwerwiegenden bis tödlichen Folgen kommen. Denn entgegen der weit verbreiteten Meinung, wissen Katzen nicht, was für sie giftig ist und was nicht.

Im Umgang mit Katzen und Pflanzen sollten deshalb einige Dinge berücksichtigt werden. Neben dem Verzicht auf stark giftige Pflanzen im Katzenumfeld, wie zum Beispiel Lilien, ist es auch wichtig, die Pflanzen in seiner Wohnung genau zu identifizieren, um sich über mögliche Gefahren ein Bild machen zu können. Zudem hilft es, sein Tier gut zu kennen. Denn meist ist absehbar, dass die Katze irgendwann einmal an eine Giftpflanze geraten wird. Dann nämlich, wenn sie generell ein gesteigertes Interesse an Pflanzen zeigt und nur schwer der grünen Pracht auf der Fensterbank oder in der Vase widerstehen kann.

Leider ist es nahezu unmöglich, anhand von einer Pflanzenliste die „guten“ von den „bösen Pflanzen“ zu unterscheiden. Bei „Knabberjunkies“, also Katzen, die ganz wild auf Grünzeug sind, ist es deshalb besonders wichtig, entsprechende Sicherheitsvorkehrungen zu treffen.

Knabbervorfälle ohne direkte Vergiftungssymptome, wie zum Beispiel Speicheln, Hecheln, Erbrechen oder Durchfall, sind übrigens kein Beweis für die Unbedenklichkeit einer Pflanze. Denn manche Gifte richten erst bei regelmäßigem Verzehr Organschäden an.

Mit dem folgenden „Kurzcheck zur Risikoeinschätzung“ können Katzenhalter die Vergiftungsgefahr Ihrer Stubentiger einschätzen. Je mehr Fragen mit „Ja“ beantwortet werden, desto höher ist tendenziell das Vergiftungsrisiko der Katzen. Bei erhöhtem Risiko ist es ratsam, sich näher mit dem Thema auseinander zu setzen. Allerdings ist der Kurzcheck nur als Faustregel zu verstehen, da auch bei niedrigem Vergiftungsrisiko die Gefahr bestehen bleibt, dass sich die Katze vergiften könnte.

Kurzcheck zur Risikoeinschätzung im Katzenhaushalt:

  1. Ist Ihre Katze eine Einzelkatze?
  2. Ist Ihre Katze eine reine Wohnungskatze?
  3. Ist Ihre Katze eine Langhaar- oder Halblanghaarkatze und neigt zu Haarballen?
  4. Haben Sie Ihnen unbekannte oder giftige Pflanzen in der Wohnung oder auf dem Balkon stehen?
  5. Haben Sie unbekannte oder giftige Pflanzen mit grasähnlichen Blättern?
  6. Dekorieren Sie Ihre Wohnung gerne mit Schnittblumen in der Vase, die für die Katzen erreichbar sind?
  7. Knabbert Ihre Katze gelegentlich an Pflanzen?
  8. Ist Ihre Katze oft allein?

Text: © Sabine Ruthenfranz
Homepage der Autorin: www.katzenpflanzen.de

Buchtipp:
Sabine Ruthenfranz: „Katzenpflanzen - geeignete Pflanzen finden, Giftpflanzen erkennen, Vergiftungen vermeiden“
BoD 2014, ISBN-13: 978-3735786371, 16,99 Euro

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