Durch gutes Futter, entsprechende Pflege und gute medizinische Versorgung werden unsere Haustiere heutzutage manchmal recht alt. Dementsprechend treten auch typische Krankheiten des Alters bei ihnen auf – wie zum Beispiel Demenz.
Demenz ist eine altersspezifische Krankheit und wird in der Tiermedizin auch als kognitive Dysfunktion bezeichnet. Dabei lassen die kognitiven Fähigkeiten der Tiere nach und ihr Verhalten ändert sich. „Bei dem Krankheitsverlauf spielen mit Plaque-Ablagerungen im Gehirn ähnliche Veränderungen wie bei Alzheimerpatienten eine Rolle“, beschreibt die für TASSO tätige Tierärztin Dr. Anette Fach die Ausprägung der Krankheit.
Die Demenz bei Tieren ist ebenso wie beim Menschen nicht heilbar, lässt sich jedoch mit Medikamenten in einem gewissen Rahmen behandeln. Diese Behandlung sollte genauestens mit dem Tierarzt abgesprochen werden. Doch zuvor muss der Halter natürlich zunächst bemerken, dass mit seinem tierischen Liebling etwas nicht stimmt.
Schleichender Prozess: Die Symptome sind vielseitig
Gerade bei Katzen, die von Natur aus zurückhaltender sind als Hunde, fällt eine Veränderung häufig nicht sofort auf. Meist beginnt eine Demenz schleichend. Halter sollten ihre Tiere aufmerksam beobachten und kleine Veränderungen im Verhalten ernst nehmen.
Diese Symptome könnten auf eine Demenz hinweisen:
- Verwirrtheit bzw. desorientiertes Verhalten, häufig direkt nach dem Aufwachen
- Verändertes Verhalten, plötzliche Probleme (mit im Haushalt lebenden) Artgenossen oder neue Ängste
- plötzliche Unsauberkeit
- Teilnahmslosigkeit
- Appetitlosigkeit
- veränderter Schlafrhythmus
- zwanghaftes Verhalten wie Drangwandern. Beim Drangwandern ist das Tier bis zur Erschöpfung ständig in Bewegung.
Bei Katzen kann auch nächtliches grundloses Schreien, manchmal auch tagsüber sowie falsche Wahrnehmung des Raumes, häufiges Verfehlen von Zielen beim Springen ein Anzeichen sein. Weitere Symptome finden Sie hier: Tiergesundheitslexikon
Wichtig ist, dass zunächst eine sichere Diagnose gestellt wird. Der Tierarzt kann den Gesamtzustand des Tieres beurteilen und andere Krankheiten ausschließen.
Wie lässt sich das Leben des dementen Tieres erleichtern?
Unabhängig von tierärztlicher Betreuung und Medikamentengabe können Sie Ihrem Hund oder Ihrer Katze das Leben mit Demenz vereinfachen. Vermeiden Sie so gut es geht jeglichen Stress und größere Veränderungen im täglichen Ablauf. Geben Sie Ihrem Liebling das Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit und begegnen Sie seinen vermeintlichen Marotten mit viel Verständnis und Einfühlungsvermögen. Sie können Ihrem Hund oder Ihrer Katze zusätzliche Futter- und Wassernäpfe im Haus oder in einer größeren Wohnung zur Verfügung stellen. So ist die Wahrscheinlichkeit größer, dass das Tier immer etwas findet. Katzen, die aufgrund ihrer Demenz unsauber geworden sind, nehmen gerne weitere Katzentoiletten an. Für Hunde sind spezielle Windeln erhältlich.