Die Entwicklungsstadien einer Zecke
Larve:
Zecken schlüpfen als winzige Larve aus einem Ei. Sie sind nur ungefähr einen halben Millimeter groß. In dieser frühen Lebensphase sind die Zecken bereits auf Blut angewiesen und suchen sich überwiegend kleine Nager als Wirtstiere aus. Nach Aufnahme ihrer ersten Nahrung fallen sie von ihrem Wirt ab und entwickeln sich durch Häutung zur sogenannten Nymphe.
Nymphe:
Als Nymphe befallen Zecken bereits größere Tiere wie Katzen und Wildtiere. Sie besitzen bereits vier Beinpaare und sind ungefähr zwei Millimeter groß. Wie auch in der Larven-Phase entwickeln sich die Zecken durch Häutung in die nächste Phase.
Erwachsene Zecke:
Die erwachsene Zecke ist nun bereit für den Endwirt. Dieser ist häufig der Mensch, ein sogenanntes Nutztier, ein Hund oder viele weitere Lebewesen. Zudem ist die erwachsene Zecke bereit für die Paarung. Die Paarung findet auf dem Endwirt statt, indem das Zeckenweibchen durch Pheromone das Zeckenmännchen anlockt. Nach der Paarung stirbt die männliche Zecke und das Zeckenweibchen lässt sich vollgesogen vom Endwirt abfallen und sucht sich einen geeigneten Ort aus, um ihre Eier abzulegen.
Seit einiger Zeit beobachtet die TASSO tätige Tierärztin Dr. Anette Fach in ihrer Praxis, dass die durch Zecken übertragenen Erkrankungen insgesamt an Häufigkeit zunehmen. „Speziell die Ansteckung mit Babesiose hat je nach Region stark zugenommen. Hier sterben ca. 20 Prozent der erkrankten Hunde."
Wie schütze ich mein Tier vor Zecken?
Auch wenn es aufwändig ist: Von nun an sollten Sie ihren Vierbeiner unbedingt nach jedem Aufenthalt im Freien gründlich auf Zecken absuchen. Und zwar unabhängig davon, ob Sie im Park, im Wald oder im eigenen Garten unterwegs waren, und ganz gleich, welchen zusätzlichen Schutz Sie anwenden. Dasselbe gilt für Katzen mit Freigang – soweit sie es zulassen.
Meist führt kein Weg an einem schützenden Insektizid, dessen Wirksamkeit bewiesen ist, vorbei. Zu groß sind die Gefahren, die Zeckenbisse für die Gesundheit Ihres Tieres bedeuten. Um das für das eigene Tier passende Mittel zu finden, ist eine individuelle Beratung beim Tierarzt wichtig. Vorsicht sollte jedoch bei vermeintlichen natürlichen Alternativen zu Insektiziden gelten. Am besten besprechen Sie diese ebenfalls mit Ihrem Tierarzt. Denn einige dieser Geheimtipps sind nicht nur wirkungslos, sondern können für Hund und Katze auch gefährlich sein.
Zudem können Hunde durch eine Impfung vor Borreliose geschützt werden. Auch hier sollten Sie es am besten im Vorhinein mit Ihrem Tierarzt besprechen.
Achtung: Kein Permethrin für Katzen
Zum Schutz für ihr Tier, nutzen Halter:innen oft Floh- oder Zeckenschutzmittel, die den Wirkstoff Permethrin enthalten. Hunde vertragen diesen in der Regel gut. Bei Katzen können dagegen schwere Vergiftungserscheinungen bis hin zum Tod auftreten. Daher warnt das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) vor Fehlanwendungen mit Tierarzneimitteln, die Permethrin enthalten.
- Leben Hund und Katze im gleichen Haushalt, kann die Katze unbeabsichtigt mit dem Mittel in Kontakt kommen.
- Symptome bei einer Permethrinvergiftung bei Katzen können sein: Krämpfe, Lähmung, Erbrechen, Durchfall, Atembeschwerden etc.
- Benutzen Sie ein entsprechendes Mittel, informieren Sie sich bitte über den Wirkstoff und sprechen Sie das mit Ihrem Tierarzt ab.
- Hier finden Sie weitere und wichtige Informationen: Wie schütze ich mein Tier vor Ektoparasiten?
Wie können Zecken entfernt werden?
Wie bereits oben erwähnt, sollten Sie Ihren Hund oder Ihre Katzen am ganzen Körper auf Zecken untersuchen, dabei dürfen die Ohren, der Zwischenzehbereich sowie das Zahnfleisch nicht vergessen werden, denn auch dort verstecken sich Zecken gerne. Haben Sie eine Zecke gefunden, entfernen Sie diese am besten mit dem passenden Instrument – das kann eine Zeckenzange, -hebel, eine Zeckenkarte oder ähnliches sein.
Bevor Sie anfangen, die Zecke zu entfernen, beachten Sie bitte, dass Sie beim Entfernen auf Kleber, Öl etc. verzichten und versuchen, den Zeckenkörper nicht zu drücken oder zu quetschen. Dies kann sonst zur Speichelentleerung in die Wunde führen und damit steigt die Wahrscheinlichkeit, dass Erreger übertragen werden.
Greifen Sie nun die Zecke mit dem Zeckenentfernungsinstrument nah an der Hautoberfläche und entfernen Sie den Blutsauger durch einen sanften Zug oder leichte Drehbewegung. Nach dem Entfernen ist es normal, dass sich teilweise kleine Verhärtungen oder Krusten bilden – im Normallfall verschwinden diese nach ein paar Tagen wieder. Wenn Sie jedoch rote auffällige Rötungen in Kombination mit Fieber und Unwohlsein bei Ihrem Tier wahrnehmen, dann sollten Sie umgehend einen Tierarzt aufsuchen.
Haben Sie unterwegs am besten eine Zeckenzange oder einen Zeckenhebel dabei, um die Zecken schnell entfernen zu können, wenn Sie eine Zecke bei Ihrem Vierbeiner erkennen. Nicht zuletzt sollten Sie sich selbst nicht vergessen. Am besten tragen sie lange Kleidung und überprüfen nach einem Aufenthalt im Freien, ob auch Sie ein Opfer der Blutsauger geworden sind.
Was tun, wenn der Kopf der Zecke steckenbleibt?
Meist lassen sich Zecken leicht entfernen. Von der Entfernung der Zecke mit bloßen Fingern ist allerdings abzuraten, da dann oft der Kopf abreißt oder die Zecke gequetscht wird. Sollte der Kopf der Zecke steckenbleiben, darf an der betreffenden Stelle nicht gedrückt oder gequetscht werden. „In der Regel schafft es der Körper alleine, den Zeckenkopf abzustoßen. Wenn Tierhalter jedoch eine Rötung und Schwellungen feststellen, sollte das Tier besser dem Tierarzt vorgestellt werden“, rät Dr. Anette Fach.