Politische Kernforderungen von TASSO im Kampf gegen den Illegalen Welpenhandel

Warum politisches Handeln jetzt unverzichtbar ist

Der illegale Welpenhandel ist kein Einzelfallproblem, sondern ein hochorganisiertes, grenzüberschreitendes Milliardengeschäft und er ist immer weiter auf dem Vormarsch. Jedes Jahr werden in Europa zehntausende Welpen unter katastrophalen Bedingungen gezüchtet, zu jung transportiert, mit gefälschten Papieren verkauft, meist über unregulierte Onlineplattformen. Die Tiere leiden, die Käufer:innen werden getäuscht, und der legale Markt wird untergraben. Schwache Kontrollen, fehlende Transparenz und rechtliche Schlupflöcher machen es Kriminellen viel zu leicht. Die bisherigen Maßnahmen reichen bei Weitem nicht aus, weder in Deutschland noch auf EU-Ebene. Es braucht jetzt einen politischen Kurswechsel: klare Regeln, wirksame Sanktionen, funktionierende Kontrollen und eine konsequente Durchsetzung. Nur dann lässt sich dieser Handel stoppen.

Die Kernforderungen von TASSO auf politischer Ebene sind:

1. EU-weite Pflicht zur Kennzeichnung und Registrierung aller Hunde und Katzen
Ohne eine flächendeckende und einheitliche Identifikation der Tiere ist keine wirksame Rückverfolgbarkeit möglich. Händler können Tiere ohne Herkunftsnachweis verkaufen, und im Ernstfall sind weder sie noch die neuen Halter:innen zu ermitteln. Deshalb braucht es eine EU-weit verbindliche Mikrochip-Pflicht in Kombination mit der Verpflichtung alle Hunde und Katzen in bereits vorhandenen Heimtierdatenbanken in der EU zu registrieren.

2. Nutzung und Vernetzung bestehender Heimtierdatenbanken auf EU-Ebene
Eine effektive und effiziente Rückverfolgung illegal gehandelter Tiere ist möglich, wenn bestehende Datenbanken zur Heimtierregistrierung genutzt werden und diese miteinander vernetzt werden. Dabei ist es weder nötig noch zielführend, eine neue zentrale EU-Datenbank aufzubauen. Vielmehr müssen die vorhandenen Systeme interoperabel gemacht werden, sodass Behörden, Tierärzt:innen und andere befugte Stellen grenzüberschreitend auf Tierdaten zugreifen und diese verifizieren können. Das verbessert Kontrolle, Prävention und Strafverfolgung erheblich, ohne neue Bürokratie zu schaffen.

3. Strenge Regulierung des Onlinehandels mit Tieren
Onlineplattformen sind der wichtigste Vertriebskanal für illegal gehandelte Welpen. Durch fehlende Identitätsprüfung und fehlende Herkunftsnachweise bleibt der illegale Handel dort weitgehend unkontrolliert. Deshalb muss der Verkauf von Tieren über Onlineplattformen strengen gesetzlichen Anforderungen unterliegen. Verkäufer:innen müssen eindeutig identifizierbar sein, alle angebotenen Tiere müssen mit verifizierten Registrierungsdaten, Herkunfts- und Gesundheitsnachweisen gelistet werden, und die Plattformbetreiber müssen verpflichtet werden, verdächtige Angebote aktiv zu melden.

4. Deutlich höhere Strafen und konsequente Strafverfolgung
Aktuell lohnen sich illegale Tiertransporte, weil die Strafen nicht weh tun. In vielen Ländern liegen die Bußgelder bei nur wenigen Hundert Euro, während Händler:innen mit jedem Transport tausende Euro verdienen. Damit muss Schluss sein. Der illegale Tierhandel muss als Straftatbestand verankert und mit empfindlichen Geld- und Freiheitsstrafen geahndet werden. Strafverfolgungsbehörden brauchen bessere rechtliche Grundlagen, um grenzüberschreitend und verdeckt ermitteln zu können. Auch die Einziehung illegal erzielter Gewinne muss ermöglicht werden.

5. Verpflichtende Herkunftsnachweise für jedes verkaufte Tier
Verbraucher:innen sind derzeit kaum in der Lage zu überprüfen, ob ein angebotenes Tier legal gezüchtet und transportiert wurde. Deshalb muss jedes Tier mit einem vollständigen Herkunftsnachweis verkauft werden, inklusive Informationen über die Zuchtstätte, die Impfhistorie, Registrierungsdaten und die Transportkette. Nur so kann gewährleistet werden, dass Käufer:innen nicht unwissentlich Teil eines kriminellen Systems werden.

6. Finanzielle und personelle Aufstockung von Kontrollbehörden
Veterinärämter, Polizei und Zoll sind mit der Kontrolle des illegalen Tierhandels häufig überfordert. Es fehlt an Personal, Know-how und rechtlichen Möglichkeiten. Um geltende Vorschriften auch durchzusetzen, müssen die zuständigen Behörden finanziell, technisch und personell deutlich besser ausgestattet werden. Zusätzlich braucht es spezialisierte, interdisziplinäre Task Forces auf Landes- und EU-Ebene, die sich ausschließlich mit dem illegalen Heimtierhandel befassen


© TASSO e.V.

Ein Milliardengeschäft

Auf Kosten der Tiere

In Europa blüht der illegale Handel mit Hunden und Katzen – organisiert, grenzüberschreitend und systematisch. Ein Bericht der EU-Kommission aus 2023 deckt das erschreckende Ausmaß auf und zeigt zugleich, wie schwer es ist, diesem kriminellen Treiben Einhalt zu gebieten.

© TASSO e.V

Gesundheitsrisiken

Ein Überblick

Unter den Folgen des illegalen Welpenhandels leiden sowohl die Tiere als auch ihre neuen Familien oftmals massiv. Die jungen Hunde und Katzen, die aus solchen Bedingungen stammen, leiden oft unter Krankheiten und die stressreiche Trennung von der Mutter in einem zu frühen Alter verursacht werden.

Pixabay

Herausforderungen

Illegaler Welpenhandel in der EU

Die bisherige rechtliche Lage in der EU hat es Welpenhändlern ermöglicht, relativ unbehelligt zu bleiben. Hauptprobleme sind die Nutzung von Schlupflöchern in den nationalen und internationalen Gesetzen und die mangelnde Koordination zwischen den Mitgliedstaaten. 

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