4 Tipps, wie Sie Ihre Katze auf den Tierarztbesuch vorbereiten können
Sie können bereits zu Hause anfangen, den Stress für Ihre Katze und für sich selbst zu reduzieren. Schon Kleinigkeiten können dabei helfen.
- Vorbereitungen treffen: Als Tierhalter sollten Sie alle wichtigen tierärztlichen Dokumente rechtzeitig zusammensuchen. Dazu gehören zum Beispiel der EU-Heimtierausweis bzw. Impfpass sowie alle benötigten Krankheitsunterlagen. Planen Sie auch genügend Fahrtzeit zum Tierarzt ein.
- Tierarztbesuch simulieren: Bereits zu Hause können Sie damit beginnen, die Angst Ihrer Katze so gering wie möglich zu halten. Simulieren Sie den Tierarztbesuch, indem Sie zum Beispiel Ihre Katze mehrmals auf eine glatte Oberfläche setzen, sie bürsten und streicheln. Außerdem empfiehlt es sich, das Tier daheim in die Transportbox zu setzen und darin eine Weile herumzutragen. Bitte vergessen Sie aber nicht, Ihre Samtpfote anschließend zu belohnen.
- Praxis kennenlernen: Starten Sie mit einer „harmlosen“ Kontrolluntersuchung, die keine Schmerzen verursacht. Sprechen Sie mit dem Tierarzt ab, ob Sie Ihre Katze im Sprechzimmer schon vor der eigentlichen Untersuchung aus der Transportbox lassen können, sodass sie die Chance hat, die neue Umgebung zu inspizieren. Eine weitere Möglichkeit ist, mehrmals in der Woche zum Tierarzt zu fahren, ohne dass Ihre Katze untersucht wird. Wenn Sie Ihr Tier dafür mit einem Leckerli belohnen, wird es auch zukünftige Tierarztbesuche entspannter mit etwas Positivem verbinden.
- Termin vereinbaren: Versuchen Sie, den ersten Termin des Tages in der Praxis zu bekommen, dann sind die Räume noch neutral. Steigern Sie sich dann langsam, sodass Sie eines Tages auch ganz entspannt einen Termin in der Mittagszeit wahrnehmen können. Im Wartezimmer ist es empfehlenswert, nicht auf den Protest Ihres Tieres zu reagieren. Es könnte sich sonst darin bestärkt fühlen.
Weitere Tipps vom Tierarzt
Viele Katzen merken es regelrecht, wenn ein Tierarztbesuch ansteht und verstecken sich. Auch Tierärzte kennen dieses verhalten. Deswegen gibt es hier noch weiter praktische Tipps von der für TASSO tätigen Tierärztin Dr. Anette Fach, wie Tierhalter den Tierarztbesuch entspannter gestalten können.
- Katze rechtzeitig an Transportbox gewöhnen: Nutzen Sie eine ausreichend große Transportbox, die sich bequem nach oben öffnen lässt. Die beliebten und weit verbreiteten, geflochtenen Weidekörbe bieten zwar ein besseres Versteck, bergen aber beim Herausnehmen Verletzungsgefahren für Mensch und Tier. Holen Sie die Box am besten nicht erst kurz vor dem Tierarztbesuch heraus, sonst verknüpft die Katze die Box nur mit negativen Erinnerungen an fremde Gerüche, andere Tiere und den Tierarzt. Wenn die Transportbox wie ein „normales“ Möbelstück in der Wohnung steht und ganz ungezwungen beschnuppert und besucht werden kann, hilft es Ängste abzubauen. Leckerlis in der Box suchen und fressen hilft dabei und kann richtig Spaß machen.
- Hilfsmittel: Für Katzen, die sehr ängstlich sind oder nicht gerne Auto fahren, gibt es ein Pheromon-Spray, das eine halbe Stunde vor der Fahrt in die Transportkiste gesprüht wird und eine beruhigende Wirkung entfaltet. Sie können Ihre Katze auch zu Hause in einen ihr bekannten Kissenbezug setzen und ihn so zuknoten, dass der Kopf heraus schaut und sie sich noch gut bewegen kann. Die bekannten Gerüche wirken beruhigend. Üben Sie diese Situation zu Hause regelmäßig, auch ohne dass Sie wirklich losfahren.
- Entspannter Transport: Ein dunkler, möglichst ruhiger Transport ohne Hektik hilft Ihrer Katze in jedem Fall. Je ruhiger Sie selbst bleiben, desto besser für Ihr Tier. Das ist leichter gesagt als getan. Bedenken Sie, dass Katzen über Gerüche, die Sie im Stress aussenden, Ihre veränderte Mimik und Stimmlage sehr wohl spüren können, was vor sich geht!
Ist es ein tierischer Notfall?
Sollte es sich um einen Notfall handeln, zum Beispiel, dass Ihre Katze eine allergische Reaktion oder Verletzung hat, sollten Sie am besten beim Tierarzt bzw. in der -klinik anrufen und Bescheid geben, dass Sie mit Ihrem Tier unterwegs sind. So können bereits entsprechende Vorbereitungen für eine schnelle Versorgung getroffen und erste Hilfestellungen gegeben werden.
Damit der Tierarzt bestmöglich handeln und Ihrer Katze in der Notfall-Situation helfen kann, sind diese Informationen hilfreich: Welche Symptome sind akut aufgetreten? Liegt bei Ihrem Tier eine Krankheit vor? Gab es bereits Vorbehandlungen? Bekommt Ihre Katze Medikamente?
Wie finde ich den richtigen Tierarzt für meine Katze?
Ein Tierarzt begleitet Halter und Tier in der Regel viele Jahre und ist ein wichtiger Ansprechpartner rund um die tierische Gesundheit. Da ist es wichtig, von Anfang an den richtigen Tierarzt zu finden.
- Vertrauen und Sympathie: Wenn Sie mit Ihrer Katze in der Tierarztpraxis sind, sollten Sie Ihrem Tierarzt vertrauen können. Neben der fachlichen Kompetenz ist es auch wichtig, dass sich der Tierarzt Zeit für Ihre Belange nimmt, indem er Ihnen alle Schritte erklärt und Ihre Fragen beantwortet. Wenn der Arzt Ruhe ausstrahlt und das Personal entspannt und hilfsbereit ist, lässt sich manche Behandlung leichter überstehen.
- Erfahrung und Spezialisierung: Erkundigen Sie sich nach den Fachgebiete des Tierarztes. Sollte Ihre Katze eine seltene oder komplizierte Erkrankung haben, können Sie direkt nach einem Spezialisten suchen.
- Kurze Fahrtzeiten zur Tierarztpraxis: Da Katzen generell eher selten transportiert werden möchten, sollte die Fahrt in die Tierarztpraxis nicht zu lange dauern, um das Tier so wenig wie möglich unnötigem Stress auszusetzen. Suchen Sie — wenn möglich — einen Tierarzt in der näheren Umgebung.
- Auch im Notfall erreichbar: Fragen Sie am besten direkt nach, an wen Sie sich im Notfall wenden können. Manche Tierärzte bieten eine sogenannte Notfallsprechstunde an, oder arbeiten auch mit Notfall-Praxen und Kliniken zusammen. Für Ihre Katze ist es natürlich entspannter, wenn sie im Notfall von einer Person und in einer Umgebung behandelt wird, die sie schon kennt.
Kennen Sie schon den TASSO-Service „Tierärzte in Ihrer Nähe“? Hier können Sie Tierarztpraxen und Tierkliniken nach Fachgebiet und Umgebung filtern. Damit Sie auch im entscheidenden Moment den richtigen Kontakt parat haben.
Wann muss ich überhaupt mit meiner Katze zum Tierarzt?
Wenn Ihre Katze zunehmend ungewöhnliche Symptome zeigt und Sie sich nicht sicher sind, worum es sich handeln könnte, dann warten Sie bitte nicht zu lange mit dem Tierarztbesuch. Oftmals wollen Halter ihrem Tier den Besuch möglichst ersparen, weil sie ihr Tier nicht leiden sehen möchten. Doch denken Sie stets daran, dass diese Untersuchungen wichtig sind.
Notieren Sie sich am besten die wesentlichen Informationen zum Krankheitsverlauf, zu den Symptomen und möglichen anderen vorangegangenen Untersuchungen. Seien Sie ehrlich Ihrem Tierarzt gegenüber und erzählen Sie auch, wenn Sie bereits eigene Behandlungsversuche unternommen haben. Dies kommt letzten Endes Ihrer Katze zugute und hilft dabei, eine schnelle Ursache für das Leiden und die anschließende Genesung zu finden.