Reiseapotheke beim Hund und Gesundheitsvorsorge

Für alle Fälle vorbereitet

Ein Mischling steht im Wattenmeer. © Julia Specht
Eine gute Vorbereitung für einen schönen Urlaub mit Hund ist essenziell.

Gemeinsame Reisen mit Hund können eine tolle Bereicherung sein und unvergessliche Momente schaffen. Damit der Urlaub nicht nur schön, sondern auch sicher wird, ist eine gute Vorbereitung essenziell. Auch mit Blick auf die tierische Gesundheit und die Vorsorge für den Notfall. Neben einer gut ausgestatteten Reiseapotheke sollten Sie daher vor allem auf gültige Impfungen, Parasitenprophylaxe und länderspezifische Einreisebestimmungen achten.

Stellen Sie vor Reiseantritt sicher, dass Ihr Hund gechipt und ordnungsgemäß registriert ist und einen EU-Heimtierausweis hat. Dieser Ausweis, der die Chipnummer, Kontaktdaten und die aktuellen Impfdaten enthält, muss beim Grenzübertritt innerhalb der EU stets mitgeführt werden. Darüber hinaus ist es wichtig, sich rechtzeitig über die spezifischen Einreisebestimmungen Ihres Reiseziels zu informieren. Diese können sich von Land zu Land deutlich unterscheiden, was Entwurmungsnachweise, Quarantäneauflagen oder den Impfstatus betrifft. Auch bei der Rückkehr nach Deutschland müssen bestimmte Impfanforderungen erfüllt sein, insbesondere im Hinblick auf Tollwut.

Impfschutz und gesundheitliche Vorsorge

Ein umfassender Impfschutz ist die Grundlage für die Gesundheit Ihres Hundes, sowohl zu Hause als auch unterwegs. Für Reisen innerhalb der EU ist eine gültige Tollwutimpfung gesetzlich vorgeschrieben. Die Impfung darf frühestens ab der zwölften Lebenswoche erfolgen und benötigt für die Ausbildung eines wirksamen Impfschutzes eine Zeitspanne von 21 Tagen. Das bedeutet im Falle einer Erstimpfung, dass diese mindestens 21 Tage vor Grenzübertritt erfolgen muss, damit die Impfung an der Grenze gültig ist. Die Tollwutimpfung hat eine Gültigkeitsdauer von 1-3 Jahren (je nach Hersteller) und muss innerhalb der Gültigkeitsdauer nachgeimpft werden. Wird die Wiederholungsimpfung erst nach Ablauf der Gültigkeitsdauer verabreicht, so sind erneut 21 Tage Wartezeit notwendig bevor man eine Landesgrenze übertreten darf. Für manche Länder außerhalb der EU wird zusätzlich ein Nachweis über einen ausreichenden Tollwut-Antikörpertiter verlangt.

Auch andere Impfungen gegen Staupe, Hepatitis, Parvovirose, Parainfluenza und Leptospirose werden dringend empfohlen. Hierbei orientieren Sie sich am besten an den aktuellen Empfehlungen der Ständigen Impfkommission Veterinärmedizin (StIKo Vet). Lassen Sie sich dazu rechtzeitig von Ihrer Tierärztin oder Ihrem Tierarzt beraten.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Entwurmung. In Deutschland wird empfohlen, Hunde etwa alle drei Monate zu entwurmen oder regelmäßig Kotproben untersuchen zu lassen. In einigen Ländern, beispielsweise Großbritannien, Irland, Malta und Finnland, ist eine dokumentierte Entwurmung durch eine Tierärztin oder einen Tierarzt vor der Einreise sogar verpflichtend.


Schutz vor Reisekrankheiten

In vielen „Urlaubsländern“ (vor allem im Mittelmeerraum) besteht ein erhöhtes Risiko für sogenannte Reisekrankheiten, die durch Zecken, Stech- und Sandmücken übertragen werden. Zu den bekanntesten zählen die Babesiose, Ehrlichiose, Anaplasmose und Hepatozoonose, die durch Zecken übertragen werden, sowie die Dirofilariose (Herzwürmer) und Leishmaniose, die durch Mücken bzw. Sandmücken verbreitet werden. Zeckenarten, die früher nur in südlichen Gebieten Europas vorkamen, haben sich nun aufgrund des Klimawandels und des Reisens auch in anderen Teilen Europas ausgebreitet. Ein effektiver Schutz vor diesen Ektoparasiten ist daher unerlässlich. Achten Sie darauf, dass die Ektoparasitenprophylaxe bereits einige Tage vor Reiseantritt angewandt und während des Urlaubs regelmäßig entsprechend ihrer Wirkdauer erneuert wird.

Wichtig ist, dass das gewählte Präparat auch repellierend (abwehrend) gegen Sandmücken (Übertragung von Leishmaniose) wirkt – das ist nicht bei allen Produkten der Fall. Sie können sich dabei für Spot-Ons, Tabletten oder Halsbänder entscheiden. Berücksichtigen Sie, dass bei einigen Präparaten der Hund nicht ins Wasser darf. Gegen Leishmaniose steht inzwischen ein Impfstoff zur Verfügung. Dieser kann jedoch nicht verhindern, dass sich Ihr Hund infiziert, er mindert lediglich die Krankheitssymptome. Den besten Schutz bietet eine Kombination aus Impfung und einem wirksamen Sandmückenschutzmittel.

Bei Reisen in süd- oder osteuropäische Länder, in denen die Dirofilariose (Herzwürmer) häufiger vorkommt, kann es sinnvoll sein, eine Wurmkur innerhalb der ersten vier Wochen nach der Einreise zu verabreichen und diese gegebenenfalls alle 30 Tage zu wiederholen.


Die tierische Reiseapotheke – Das sollte dabei sein

Damit Sie unterwegs im Urlaub auf Verletzungen und Notfälle vorbereitet sind, empfiehlt es sich, eine tierische Reiseapotheke mitzunehmen. Eine kleine Tasche mit den wichtigsten Utensilien ist übrigens auch bei kleineren Ausflügen und Wanderungen in der heimischen Umgebung sinnvoll.

Verbandsmaterial

  • Nicht klebende sterile Wundauflagen
  • Polsterwatte
  • Selbsthaftende Fixierbinden
  • Heftpflaster/wasserdichtes Klebeband

Wundversorgung

  • Antiseptische Desinfektionsmittel (ohne Alkohol)
  • Isotonische Kochsalzlösung zur Reinigung
  • Wund- und Heilsalben
  • Wunden immer vor dem Verbinden mit nicht haftender Wundauflage abdecken
  • Tiefe Wunden/Bisswunden nicht selbst reinigen – sofort zur Tierarztpraxis

Medikamente

  • Regelmäßig benötigte Medikamente in ausreichender Menge
  • Nach Rücksprache mit Tierärzt:in: Mittel gegen Übelkeit, Durchfall, evtl. Schmerzmittel
  • Keine Humanmedikamente verabreichen! Ibuprofen & Co. sind hochgiftig für Tiere

Zusätzliche Ausrüstung für unterwegs

  • Verbandsschere mit abgerundeter Spitze
  • Einmalhandschuhe
  • Krallenschere
  • Zeckenzange, Flohkamm
  • Pinzette (für Splitter, Dornen)
  • Thermometer (Normaltemperatur Hund 38-39 Grad)
  • Kühlpack
  • Maulkorb (z. B. für Notfälle, Maulkorbpflicht in Verkehrsmitteln)
  • Taschenlampe mit Batterien
  • Hundeschuhe/Babysocken (Leckschutz)
  • Halskragen oder Body (Leckschutz)
  • Zahnbürste & Hunde-Zahnpasta
  • Dokumente: Impfpass, Notfalltelefonnummern (Nummer der 24-Stunden-TASSO-Notruf-Hotline, Tierschutzvereine und Tierkliniken am Urlaubsort)

Aufbewahrung & Kontrolle der Reiseapotheke

Bewahren Sie Ihre Reiseapotheke am besten in einer verschließbaren Tasche oder Box auf, die unzugänglich für Ihren Hund, aber im Notfall schnell griffbereit ist. Lagern Sie sie kühl, trocken und lichtgeschützt, um die Haltbarkeit der Produkte zu gewährleisten. Prüfen Sie vor jeder Reise das Verfallsdatum von Medikamenten, Salben und Desinfektionsmitteln und ersetzen Sie abgelaufene Artikel rechtzeitig.


Sicherheit durch Vorbereitung

Mit einer gut durchdachten Reiseapotheke und rechtzeitiger medizinischer Vorsorge sorgen Sie dafür, dass gemeinsame Reisen kleinere Notfälle nicht zum großen Problem werden – und Ihr Hund die Reise ebenso genießen kann wie Sie.


© TASSO e.V

EU-Heimtierausweis

Reisepass für Haustiere

Der EU-Heimtierausweis ist ein blaues und unverzichtbares Heftchen, wenn Sie mit Ihrem Haustier in Länder der Europäischen Union verreisen möchten. Ohne diesen Reisepass für Tiere dürfen Sie mit Ihrem Tier nicht offiziell in andere europäische Länder einreisen. 

© TASSO e.V

Reiseimpfung Tollwut

Impfpflicht und Regelungen

Aktuell gilt Deutschland als tollwutfrei. Dennoch besteht für Haustiere und Menschen durch illegal nach Deutschland gebrachte infizierte Heimtiere, die Gefahr einer Tollwut-Ansteckung. Auch bei Reisen ins Ausland besteht ein erhöhtes Infektionsrisiko.

© Pixabay

Vierbeiner an Bord

Hund im Auto richtig sichern

Egal ob eine lange Urlaubsreise ansteht oder nur eine kurze Fahrt zur Hundewiese - Sobald der Hund im Auto mitfährt, muss er richtig gesichert werden.

 

 

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