Alltagsgefahren für Hunde und Katzen
Lebensmittel: Einige Lebensmittel, die für uns Menschen auf dem Speiseplan stehen, können für Hunde und Katzen gefährlich werden. Hierzu gehören unter anderem Schokolade, Kaffee, Alkohol, Weintrauben & Rosinen und Macadamianüsse. Bei Hunden führt außerdem die Aufnahme von Birkenzucker (Xylit) zu schweren Vergiftungserscheinungen. Wichtig ist zu beachten, dass diese giftigen Lebensmittel auch in verarbeiteten Produkten vorkommen können, wie in zuckerfreien Lebensmitteln oder in Gebäcken.
Zimmerpflanzen: Nicht nur Lebensmittel, sondern auch Pflanzen können zur Gefahr für unsere Heimtiere werden. In vielen Haushalten vorkommend und giftig sind zum Beispiel Aloe Vera Pflanzen, Birkenfeigen (Ficus benjamina), Efeututen (Epipremnum pinnatum) und der Weihnachtsstern (Euphorbia pulcherrima). Auch die Düngemittel sind häufig giftig und können zum Beispiel durch Trinken aus Untertöpfen oder Gießkannen aufgenommen werden. Hier finden Sie Informationen zu giftigen Pflanzen.
Medikamente: Einige Medikamente, die in der Humanmedizin angewendet werden, sind für Hunde und Katzen giftig und teilweise sogar lebensbedrohlich. Auf keinen Fall sollten Tiere humanmedizinische Präparate ohne tierärztlichen Rat verabreicht bekommen. Um eine versehentliche Aufnahme zu vermeiden, sollten Medikamente immer verschlossen aufbewahrt werden. Schon eine Ibuprofen-Tablette kann für eine Katze oder einen kleinen Hund giftig sein.
Dekoartikel: Viele Dekoartikel verschönern zwar das Wohnungsbild, sind jedoch für hunde- und katzentaugliche Wohnungen ungeeignet. Glas- und Keramikelemente gehen schnell zu Bruch und die Scherben haben ein großes Verletzungspotential für die Pfoten unserer Vierbeiner. Auch Weihnachtsdeko, wie Lametta, Schokoladenprodukte und Schnüre können für Hund und Katze Gefahren bergen. Lesen Sie gerne weiter zum Thema Weihnachten mit Katze und Hund.
Gefährliche Gegenstände: Kleine Gegenstände, wie Legosteine, Feuerzeuge, Münzen, Zigaretten & Co können von Hunden und Katzen leicht verschluckt werden. Sie sollten stets außerhalb der Reichweite von Tieren sein, da sie je nach Gegenstand giftig sind oder zu gefährlichen Verletzungen im Darm führen können.
Tennisbälle: Tennisbälle sind bei vielen Hunden sehr beliebt. Sie sind für Hunde aber gleich dreifach ungeeignet: Das Material ist nicht lebensmittelecht und kann giftige Rückstände enthalten, die Oberfläche ist für die Hundezähne wie Schmirgelpapier und die Bälle können verschluckt werden und bergen somit je nach Hundegröße eine enorme Erstickungsgefahr. Besser geeignet sind Hundespielzeuge und wenn ein Ball sein muss, dann sollte dieser deutlich größer sein als der Rachen des Hundes.
Laserpointer/Lichtrefelxe: Teilweise werden sie als Spielzeug angeboten und leider sind die dahinterliegenden Gefahren weiterhin noch oft unbekannt. Viele Katzen und Hunde können dazu animiert werden, hinter den sich bewegenden Lichtpunkten herzujagen. Dabei birgt das Spiel mit dem Licht gleich mehrere Gefahren. Einerseits kann der gebündelte Laserstrahl die Augen der Tiere schädigen. Außerdem kann das Spiel mit Licht und Lichtreflexen zu massivem Frust führen. Im Gegensatz zum Spiel mit greifbaren Reizen kommt es hierbei nämlich zu keinen Erfolgserlebnissen, da der Lichtpunkt stets gejagt, aber nie gefangen werden kann. Nicht zuletzt können daraus schwerwiegende Verhaltensstörungen entstehen, bei denen Hund und Katze zwanghaft alle Lichtreflexe jagen und so ein enormes Stressverhalten im Alltag zeigen.
Verbrennungen: Im Haushalt gibt es an vielen Stellen die Gefahr, dass sich Hund oder Katze verbrennen. Dies kann an den Herdplatten in der Küche, am Kamin im Wohnzimmer, an Teelichtern und Kerzen oder auch am Grill und an Grillzubehör passieren. Insbesondere bei verlockenden Gerüchen, vergessen die Tiere schnell mal, dass die Herdplatte oder der Grill für sie Tabuzonen sind. Haben Sie diese Gefahrenquellen immer im Blick und lassen Sie Ihr Tier nie unbeaufsichtigt mit heißen Oberflächen oder gar brennenden Kerzen.
Denken Sie auch daran, wenn Sie mit Ihrem Hund unterwegs sind oder Ihre Katze draußen ist:
Rolltreppen: Während wir Menschen uns selbstverständlich auf eine Rolltreppe begeben, um das Stockwerk zu wechseln, kann dies für einen Hund schnell gefährlich werden. In den Ritzen zwischen den Stufen können sich die Pfotenhaare, Krallen oder auch die ganzen Pfoten verfangen und einklemmen. Durch die kontinuierliche Weiterbewegung der Rolltreppe kann dies zu schmerzhaften und folgeschweren Verletzungen führen. Daher sollten Rolltreppen mit Hunden gemieden und lieber Treppen oder Aufzüge genutzt werden.
Teiche und Pools: Gerade im Sommer sind Katzen und Hunde häufig am Wasser interessiert – sei es aus Neugierde oder zum Trinken. Wenn sie dabei in einen Gartenteich oder einen Pool fallen, können sie zwar eine Zeit lang schwimmen, finden aber häufig keine Ausstiegsmöglichkeit, um das Wasser selbstständig zu verlassen. Die sicherste Lösung ist es, diese Wasserflächen abzudecken. Hier finden Sie Ideen für Ausstiegshilfen.
Autofahren: Autofahren mit nicht gesicherten Tieren kann für Mensch und Tier gefährlich werden. Hunde und Katzen sollten immer in Transportboxen oder mit anderen geprüften Sicherungssystemen (Anschnallgurt und Autogeschirr für Hunde) gesichert werden. Auch empfiehlt es sich Hunde mit einer kurzen Leine zu transportieren, die im Falle eines Unfalls den Ersthelferinnen und -helfern die Sicherung des möglicherweise panischen oder verletzten Hundes erleichtert.
Fluchtverhalten: Selbst souveräne und gewöhnlich angstfreie Tiere können sich im Alltag erschrecken. Dabei kommt es nicht selten zu panischem Fluchtverhalten, das im Straßenverkehr schnell gefährlich wird. Für diesen Notfall sollten Hunde und Katzen immer gekennzeichnet und registriert sein. Nur so können die Tiere, sollten sie einmal entlaufen, möglichst schnell wieder nachhause kommen. Genauso wichtig ist die Prävention, um diese Fälle zu verhindern. Hunde sollten in straßennahen und wildreichen Gebieten immer durch eine (Schlepp-)leine gesichert werden und sich nur in bekannten, übersichtlichen und ungefährlichen Gegenden im Freilauf befinden. Voraussetzung ist natürlich immer ein sehr gut funktionierender Rückruf.